Der Vorstandsvorsitzende des süddeutschen Energiekonzerns EnBW, Frank Mastiaux, geht davon aus, dass die hiesigen Kohlekraftwerke "auf das klimapolitisch gewollte Ende zusteuern". In einem aktuellen Interview mit dem "Greenpeace Magazin" wird Mastiaux wie folgt zitiert: "Den schrittweisen Kohleausstieg haben wir in unserer Strategie bereits einkalkuliert." Der EnBW-Chef betont: "Wenn die nächste Bundesregierung einen Kohleausstieg beschließt, wäre das für uns kein existenzielles Problem."
Mastiaux sieht den Umbau des EnBW-Konzerns und dessen Beitrag zur Energiewende auf einem guten Weg: "Die Erträge aus dem Netzgeschäft liegen schon heute über denen der konventionellen Erzeugung, auch die Erneuerbaren werden dieses Ziel bald erreichen." Derzeit investiere man vor allem in den Ausbau der Windenergie: "In der ersten Hälfte dieses Jahres errichten wir einmal pro Woche ein neues Windrad, in der zweiten Jahreshälfte sogar jeden dritten Tag."
Auch dem Atomausstieg gesteht Mastiaux trotz der finanziellen Belastung für sein Unternehmen positive Effekte zu: "Es hat uns dazu gebracht, konkrete Alternativen für die eigene Zukunft auf den Weg zu bringen. Keiner im Unternehmen konnte weitermachen wie bisher. Das setzt Energie frei." Langfristig könne er sich sogar einen gänzlichen Abschied vom Geschäftsfeld Energieerzeugung vorstellen: "So gerne ich die Kilowattstunde persönlich mag, ich kann als Unternehmenslenker nicht an ihr festhalten, wenn sie sich finanziell nicht mehr rechnen sollte."
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft