Sanierungsrate deutscher Gebäude weiterhin zu niedrig

Sanierungsrate deutscher Gebäude weiterhin zu niedrig

08.02.2017 | Energienachrichten

Statistiken für die Jahre 2015 und 2016 aus dem neuen Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (dena) zeigen, dass sich die von der Bundesregierung angestrebte Verdopplung der jährlichen Sanierungsrate von ein auf zwei Prozent weiterhin nicht abzeichnet. Laut Bericht wuchsen zwischen 2012 und 2015 zwar die Märkte für energieeffiziente Heizungen um etwa zehn Prozent und für Fenster um rund vier Prozent, gleichzeitig sank jedoch der Absatz von Dämmstoffen um elf Prozent.

"Unsere Zahlen zeigen: Eine Beschleunigung ist bei der Energieeffizienz im Wärmesektor nicht erkennbar", sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. "Die bisherigen Maßnahmen für mehr energetische Sanierungen greifen zu kurz. Wir brauchen bessere Anreize für Hausbesitzer, damit sie in eine energetische Sanierung investieren. Das zentrale Instrument, um die Attraktivität von Investitionen zu steigern, ist die Förderung. Hier liegt noch viel Potenzial: Nötig sind eine Ausweitung der Förderinstrumente und bessere Konditionen."

Dass sich energetisches Sanieren auszahlt, zeigt ein Blick auf die Energieverbräuche: Altbauten, die vor 1979 und damit vor dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung gebaut wurden, sind für zwei Drittel des Wärmeverbrauchs der Wohngebäude in Deutschland verantwortlich. Bereits vollständig sanierte Wohnhäuser, so besagt die Statistik, erreichen dagegen Verbrauchswerte, die nahezu auf dem Niveau von Neubauten liegen.

Der dena-Report stellt darüber hinaus fest, dass die Summe der Treibhausgasemissionen aller Sektoren - Verkehr, Industrie, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Privathaushalte - nach wie vor annähernd konstant bleibt. Die CO2-Minderung gegenüber dem Jahr 1990 beträgt weiterhin 27 Prozent. Damit scheint das Ziel, die Emissionen bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, kaum noch erreichbar.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Heizk

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