Französisches AKW Fessenheim: Stilllegung rückt näher

Französisches AKW Fessenheim: Stilllegung rückt näher

31.01.2017 | Energienachrichten

Die französische Regierung und der Energiekonzern EDF haben sich in weiten Teilen auf die Stilllegung des Atomkraftwerks Fessenheim geeinigt. Dem Betreiber wurden als Kompensation für die Abschaltung rund eine halbe Milliarde Euro sowie weitere variable Zahlungen angeboten. Fessenheim ist das älteste noch in Betrieb stehende Kernkraftwerk Frankreichs und befindet sich unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Zahlreiche Pannen und unaufhörliche Sicherheitsbedenken hatten den Ruf nach Stilllegung insbesondere aus der Bundesrepublik immer lauter werden lassen.

Fessenheims Abschaltung war bereits ein Wahlkampfversprechen von Präsident François Hollande gewesen, der im Frühjahr aus dem Amt scheiden wird. Ein konkreter Termin hatte sich jedoch immer weiter verschoben. Aktuell scheint 2018 als Zeithorizont für ein mehrstufiges Stilllegungsverfahren möglich. Aber: Der konservative Präsidentschaftskandidat François Fillon will laut bisheriger Position eine Schließung des Pannenmeilers verhindern.

Frankreich ist in hohem Maße von der Kernenergie abhängig. Rund 75 Prozent des dortigen Strombedarfs werden durch Atomkraftwerke gedeckt. Aufgrund immer häufiger anfallender Reparaturen und damit verbundener Teilabschaltungen der Anlagen kommt es inzwischen regelmäßig und insbesondere in den Wintermonaten zu Engpässen in der französischen Stromversorgung.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Stromanbieter, Kraftwerk

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