Ökostromanbieter bilden Bündnis für transparente St ...

Ökostromanbieter bilden Bündnis für transparente Stromkennzeichnung

02.12.2016 | Energienachrichten

Die EU-Kommission strebt in ihrem Mitte der Woche veröffentlichten "Winterpaket" zur künftigen Energiepolitik Europas unter anderem Änderungen beim Thema Stromkennzeichnung an. Aktuell setzt sich in Deutschland ein Bündnis aus der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und den Ökostromanbietern Greenpeace Energy, NATURSTROM, EWS Schönau und LichtBlick für mehr Transparenz und Aufklärung beim Strommix ein.

Die gesetzliche Stromkennzeichnung führt nach Angaben der Bündnispartner dazu, dass viele Energieversorger gegenüber ihren Kunden deutlich weniger Kohle- und Atomenergie in ihrem Strommix ausweisen, als sie tatsächlich einkaufen. In der Stromkennzeichnung ist ein rein fiktiver Anteil EEG-Strom anzugeben, der von den Versorgern allerdings nicht für ihre Kunden eingekauft wird und so die Kennzeichnung verwässert. Die Bündnispartner sprechen diesbezüglich von einem "kostenlosen Greenwashing" für die konventionelle Energiewirtschaft.

"Viele Versorger haben viel mehr Kohle- und Atomenergie in ihrem Strommix als die Kennzeichnung vermuten lässt. Das ist Verbrauchertäuschung", sagt Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. "Die Initiative der EU-Kommission macht deutlich, dass es ein "Weiter-So" in Deutschland nicht geben darf. Die Bundesregierung muss den Etikettenschwindel beim Strommix umgehend beenden", ergänzt Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft von LichtBlick. Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy, schließt sich der Kritik an: "Die jetzige Stromkennzeichnung bedeutet für Versorger, die ausschließlich Ökostrom anbieten, dass sie nur einen Teil des tatsächlich gelieferten Ökostroms angeben können. Das ist absurd und muss geändert werden."

DUH, Greenpeace Energy, NATURSTROM, EWS Schönau und LichtBlick fordern in einem gemeinsamen Positionspapier eine transparente und verbraucherfreundliche Stromkennzeichnung. Im Strommix solle künftig nur die Energie angegeben werden, die ein Versorger tatsächlich für seine Kunden einkauft. Außerdem, so der Vorschlag, müsse man die Stromkunden gesondert darüber informieren, wie sie durch Zahlung der EEG-Umlage den Ausbau erneuerbarer Energien fördern und damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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