Biogas könnte zehn Prozent des deutschen Gasbedarfs decken

Biogas könnte zehn Prozent des deutschen Gasbedarfs decken

23.06.2014 | Energienachrichten

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr schätzungsweise rund 15 Milliarden Kubikmeter biogene Abfallgase aus der kommunalen Biomüllsammlung erzeugt. Aus dieser Menge ließen sich theoretisch neun Milliarden Kubikmeter Bioerdgas gewinnen, welches mit konventionellem Erdgas identisch ist. Dieser Zahl steht ein momentaner Erdgasverbrauch der Bundesrepublik von rund 87 Milliarden Kubikmetern gegenüber, der zu fast 90 Prozent aus Importen gedeckt wird. Bereits heute könnte Deutschland seinen Gasbedarf demnach zu zehn Prozent aus heimischer Biogasproduktion decken.

Laut Prognosen der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) könnte sich die hiesige Bioerdgaserzeugung bis zum Jahr 2020 auf bis zu 13 Milliarden Kubikmeter erhöhen und damit noch stärker zur geplanten Diversifizierung der Gasmärkte beitragen. Dafür sei es allerdings erforderlich, den nachhaltigen Energieträger vermehrt für die Einspeisung ins Gasnetz aufzubereiten. Noch wird Biogas vorwiegend direkt am Ort der Erzeugung in Strom und Wärme umgewandelt.

Die Aufbereitung und Einspeisung von Biogas in die öffentlichen Netze könnte die Nutzung stets dort ermöglichen, wo eine ausreichende Nachfrage besteht. So könnte Biogas sowohl als Wärmequelle, als auch als Kraftstoff als auch in der gekoppelten Strom- und Wärmeproduktion eingesetzt werden, was nach Meinung der FNR-Experten zu deutlich höheren Wirkungsgraden als bisher führen würde. Obwohl das Verfahren längst als Stand der Technik gilt und auch bei kleineren Anlagen kostengünstig umsetzbar ist, werden derzeit nur knapp sieben Prozent des gesamten Biogases in Deutschland auf Erdgasqualität aufbereitet und in die Netze eingespeist.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft


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