Russland stoppt Gaslieferungen an die Ukraine

Russland stoppt Gaslieferungen an die Ukraine

17.06.2014 | Energienachrichten

Russland hat seit Beginn der Woche seine Gaslieferungen an das Nachbarland Ukraine eingestellt. In der Nacht zum Montag waren mehrstündige Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew unter Vermittlung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger ergebnislos geblieben. Russland forderte aufgrund vermeintlich ausstehender Rechnungen von der Ukraine, für künftige Gaslieferungen in Vorkasse zu gehen. Letztlich erzielten die Verhandlungsführer keine Einigung beim Gaspreis.

Der russische Staatskonzern Gazprom warnte anschließend auch die Europäische Union vor möglichen Lieferengpässen, falls die Ukraine für die Durchleitung bestimmtes Gas für eigene Zwecke abzweige. Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russische Gaslieferungen in die EU. Deutschland deckt mehr als ein Drittel seines Gasbedarfs aus Russland, EU-weit liegt die Quote bei etwa 30 Prozent.

Nichtsdestotrotz gab die Bundesregierung unmittelbar nach Bekanntwerden des Gasboykotts Entwarnung: Die deutsche Gasversorgung sei derzeit nicht gefährdet, wie ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums versicherte. Die 51 deutschen Gasspeicher seien momentan zu knapp 75 Prozent gefüllt, womit die Versorgung der Bundesrepublik auch bei ausbleibenden Lieferungen für mehrere Monate aufrechterhalten werden könne.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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