Deutsche Umwelthilfe fordert Kaminofen-Verbot in Ballungsräumen

Deutsche Umwelthilfe fordert Kaminofen-Verbot in Ballungsräumen

02.11.2016 | Energienachrichten

Kaminöfen und andere sogenannte Kleinfeuerungsanlagen gehören in vielen Ballungsräumen in Deutschland und Europa zu den Hauptquellen von Feinstaub- und Rußpartikeln. Vor allem in der Heizsaison belasten die Feuerungsanlagen die Luft innerhalb und außerhalb der Wohnräume und gefährden dadurch die Gesundheit von Stadtbewohnern. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert nun den kompletten Verzicht auf solche "Komfortfeuerstätten" in Gebieten mit hoher Luftbelastung.

Laut DUH sind bundesweit etwa elf Millionen Öfen und Heizkessel in Betrieb, die nahezu ausschließlich mit Holz befeuert werden. Kleinfeuerungsanlagen, so die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation, würden mittlerweile mehr feine Partikel ausstoßen als der Straßenverkehr, da die meisten Dieselmotoren inzwischen mit Partikelfiltern ausgestattet seien. Für die meisten Emissionen seien demnach mit Scheitholz betriebene Kaminöfen verantwortlich. Die im europäischen Vergleich eigentlich strengen gesetzlichen Vorgaben für neue Öfen und Heizkessel in Deutschland würden durch eine lasche Typprüfung bzw. hohe Messtoleranzwerte entkräftet. Noch problematischer sei die Situation im Hinblick auf die vielen Millionen Altanlagen, deren Betrieb zumindest schrittweise verboten werde - wenn auch begleitet von einem mangelhaften Gesetzesvollzug, kritisiert die DUH.

"Holzofennutzer glauben, etwas Gutes für das Klima zu tun, aber die Rußemissionen tragen stark zur Erderwärmung bei", erklärt Axel Friedrich, internationaler Experte für Luftreinhaltung. Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH, dazu: "Verbraucher sollten zweimal überlegen, ob ein Kaminofen wirklich notwendig ist - vor allem wenn dieser lediglich als Zusatzheizung oder der Behaglichkeit dienen soll. In Ballungsräumen mit hoher Luftbelastung müssen solche Öfen komplett verboten werden - und zwar nicht nur temporär, wie es in der deutschen Feinstaubhauptstadt Stuttgart derzeit nur halbherzig geplant ist."

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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