Netzbetreiber kritisieren Renditekürzung

Netzbetreiber kritisieren Renditekürzung

17.10.2016 | Energienachrichten

Die deutschen Netzbetreiber, unter anderem das Energieversorger-Netzwerk Thüga, haben die Senkung des Eigenkapitalzinssatzes für den Betrieb von Strom- und Gasnetzen durch die Bundesnetzagentur als unverhältnismäßig bezeichnet. Die Absenkungen von 9,05 auf 6,91 Prozent für Neuanlagen beziehungsweise von 7,14 auf 5,12 Prozent für Altanlagen würden weitere Investitionen ins Verteilnetz hemmen.

Die hundert Unternehmen der Thüga-Gruppe verantworten bundesweit eine Verteilnetzlänge von knapp 190.000 Kilometern im Strom und 70.000 Kilometern im Gas und haben in den letzten fünf Jahren rund 1,3 Milliarden Euro ins Stromnetz und etwa eine Milliarde Euro ins Gasnetz investiert. Eine gewisse Anpassung der Eigenkapitalzinssätze sei aufgrund des allgemein niedrigen Zinsniveaus zwar verständlich, sagt Michael Riechel, Vrstandsvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft. "Allerdings hat die Bundesnetzagentur - auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern - die Marktrisikoprämie zu niedrig angesetzt." Dies sei ökonomisch nicht nachvollziehbar.

Die Kalkulation der Bundesnetzagentur verwundere umso mehr, "da die Energiewende massive Herausforderungen für die Netzbetreiber in Deutschland mit sich bringt und noch lange nicht als abgeschlossen gelten kann", fasst Michael Riechel den Standpunkt der betroffenen Unternehmen zusammen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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