Greenpeace Energy startet neuartige Windgas-Anlage

Greenpeace Energy startet neuartige Windgas-Anlage

09.09.2016 | Energienachrichten

Gemeinsam mit den Städtischen Betrieben Haßfurt hat der Hamburger Ökoenergieanbieter Greenpeace Energy am gestrigen Donnerstag den Testbetrieb eines neuartigen Windgas-Elektrolyseurs gestartet. Die hochmoderne Anlage am Mainhafen wandelt überschüssigen Strom aus dem nahen Bürgerwindpark Sailershäuser Wald sowie aus weiteren Windenergie- und Solaranlagen in erneuerbaren Wasserstoff um. Pro Jahr wird der containergroße Elektrolyseur eine Million Kilowattstunden des Öko-Gases für die momentan rund 14.000 proWindgas-Kunden von Greenpeace Energy ins Gasnetz einspeisen.

Mit Windgas - auch Power-to-Gas genannt - wird Ökostrom speicherbar: Wenn mehr erneuerbarer Strom produziert als verbraucht wird, kann er dazu verwendet werden, um per Elektrolyse Wasser in Sauerstoff und klimafreundlichen Wasserstoff aufzuspalten. Statt erneuerbare Kraftwerke wie bisher abzuregeln, wenn das Netz deren Energie nicht aufnehmen kann, können die Überschüsse künftig als erneuerbare Gase gespeichert werden. Mit Hilfe der Windgas-Technologie lassen sich laut Greenpeace Energy selbst in einem vollständig erneuerbaren Energiesystem längere windstille und sonnenarme Phasen von bis zu drei Monaten überbrücken.

"Die Windgas-Technologie ist ein zentraler Baustein für das Gelingen der Energiewende", erklärt Greenpeace-Energy-Vorstand Nils Müller, "deshalb wollen wir mit den Erkenntnissen aus dem Betrieb unserer Anlage dazu beitragen, dieses Verfahren noch wirtschaftlicher zu machen und ihm so im großen Stil zum Durchbruch zu verhelfen. Nur so lassen sich die deutschen Klimaziele erreichen und zugleich eine sichere Energieversorgung auch bei 100 Prozent Ökostrom realisieren."

Der in der fränkischen 14.000-Einwohner-Stadt eingesetzte 1,25-Megawatt-Elektrolyseur gehört zur neuesten Generation: Die Anlage produziert nicht nur Wasserstoff, sondern verhindert auch Ausfälle im lokalen Stromnetz, wo Erzeugung und Verbrauch immer im Gleichgewicht bleiben müssen. Auch dieses "Regelleistungsangebot" wird jetzt am Main erprobt.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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