Netzagentur-Chef Homann: Energiewende-Masterplan nicht nötig

Netzagentur-Chef Homann: Energiewende-Masterplan nicht nötig

23.11.2012 | Energienachrichten

Im Interview mit dem Magazin "Technology Review" hat sich Jochen Homann, seit März 2012 Präsident der Bundesnetzagentur, gegen den Vorwurf gewehrt, der Energiewende würde ein detaillierter Masterplan fehlen. Zwischenzeitliche Umwege oder auch Sackgassen seien kein Grund für die Annahme, dass die Energiewende gescheitert sei, so der Netzagentur-Chef.

Der Strommarkt sei gerade dabei, sich fundamental zu verändern. Durch die Einspeisung erneuerbarer Energien werde der Börsenpreis für Strom gedrückt, die konventionelle Energieerzeugung bekomme ein Rentabilitätsproblem und zudem leide die Netzstabilität. Einen Masterplan für die Energiewende, bei der ein Zeithorizont bis zum Jahr 2050 angesetzt sei, hält Jochen Homann dennoch nicht für förderlich: "Wenn man das vor 40 Jahren für heute - zum Beispiel für Autos und Handys - gemacht hätte, wären wir grandios gescheitert."

Der Präsident der Bundesnetzagentur verteidigte im Interview zudem die umstrittene pauschale Entlastung energieintensiver Unternehmen von der Ökostrom-Umlage. Dies sei schon aus rein bürokratischen Gründen kaum anders zu bewerkstelligen. Diskussionsbedarf sehe er allerdings beim momentanen Ausmaß der Entlastung.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft


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