Energieversorger zögerlich bei Investitionen

Energieversorger zögerlich bei Investitionen

20.11.2012 | Energienachrichten

Als Konsequenz aus der Atomkatastrophe von Fukushima, der vielerorts eingeleiteten Energiewende sowie neuen EU-Regulierungen haben europäische Regierungen und Behörden den Druck auf Energieversorgungsunternehmen deutlich erhöht. Parallel dazu führten die wirtschaftlichen Turbulenzen am Weltmarkt zu stark schwankenden Preisen sowie zu einer Stagnation des Energieverbrauchs in Europa. Diese Faktoren hatten einen Abwärtstrends beim Umsatz der Versorger zur Folge, die ihrerseits nun mit notwendigen Investitionen in die Energieinfrastruktur zögern. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Ausgabe des "European Energy Markets Observatory", der jährlich den Strom- und Gasmarkt in den 27 EU-Ländern sowie der Schweiz und Norwegen untersucht.

"Die Regierungen müssen Acht geben, dass sie mit ihren Forderungen nicht die Bestrebungen der Versorgungsunternehmen unterlaufen, dringend benötige Investitionen in die Infrastruktur durchzuführen", erklärt Andreas Weiler von der an der Studie beteiligten Capgemini Consulting. "Das Ausbleiben der Modernisierung der bestehenden Infrastruktur könnte sich als sehr kostspielig erweisen, wenn die Wirtschaft in Europa wieder anzieht und damit auch die Elektrizitäts- und Gasnachfrage steigt."

Laut EU-Schätzung sind europaweit Infrastruktur-Investitionen in Höhe von mindestens einer Billion Euro bis zum Jahr 2020 notwendig, um veraltete Kraftwerke zu ersetzen und das Netz für die Energiewende zu modernisieren. Hinzu kommen nach Schätzungen der deutschen Staatsbank KfW allein in Deutschland 350 Milliarden Euro, die im Zuge des Atomausstiegs nötig werden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Stromanbieter, Kraftwerk

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