Schleppendes Modernisierungstempo in deutschen Heizungskellern

Schleppendes Modernisierungstempo in deutschen Heizungskellern

29.07.2016 | Energienachrichten

Trotz seiner zentralen Bedeutung für die Energiewende bleibt der deutsche Wärmemarkt weiterhin hinter seinen Möglichkeiten zurück. Noch immer gelten rund zwei Drittel aller zentralen Heizungsanlagen in der Bundesrepublik als veraltet und ineffizient. Lediglich 17 Prozent der insgesamt 21 Millionen Heizungen entsprechen dem heutigen Stand der Technik und beziehen erneuerbare Energien mit ein. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Erhebung zum energetischen Zustand des Anlagenbestandes, die jährlich gemeinsam vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) veröffentlicht wird.

Beim derzeitigen Modernisierungstempo, so die Studie, würde es rund 30 Jahre dauern, die 8,7 Millionen veralteten Gas-Heizwertgeräte zu modernisieren. Bei den 5,1 Millionen Öl-Heizwertkesseln würde sich die Modernisierung sogar über 90 Jahre hinziehen. "Der größte Energieverbrauchssektor Deutschlands, der Wärmemarkt, weist mit Abstand die größten Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale auf. Würden die annähernd 14 Millionen veralteten Anlagen modernisiert, könnten 13 Prozent des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden", rechnet Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH, vor.

Nach Ansicht der Branchenverbände BDH und ZIV wäre eine Verdopplung des Modernisierungstempos in deutschen Heizungskellern notwendig. BDH und ZIV empfehlen diesbezüglich die Doppelstrategie aus Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Bereits heute zur Verfügung stehende Heizungssysteme könnten den Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich reduzieren und zugleich die Nutzung klimafreundlicher Energieträger ermöglichen.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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