Bundespräsident Joachim Gauck hat am gestrigen Sonntag im Leipziger Gewandhaus den Deutschen Umweltpreis an Günther Cramer, Mitbegründer und Aufsichtsratschef der SMA Solar Technology AG aus Kassel, sowie das Forscher-Unternehmer-Duo Dr. Andreas Bett und Hansjörg Lerchenmüller aus Freiburg verliehen. Mit 500.000 Euro ist die Auszeichnung der höchstdotierte Umweltpreis Europas.
Der Bundespräsident würdigte die Preisträger als Vorbilder für Erfindungsreichtum und Unternehmergeist. Gauck: "Es reicht ja nicht aus, wenn wir große Worte wählen und politisch korrekt mehr Nachhaltigkeit wünschen. Sie muss zwar politisch gewollt, aber unternehmerisch gestaltet und dann gesellschaftlich akzeptiert werden." Die Preisträger hätten mit ihren wegweisenden technischen Entwicklungen und ihrem persönlichen Einsatz in der Photovoltaik weltweit neue Maßstäbe gesetzt und sie damit global maßgeblich vorangebracht.
In der Begründung zur Preisvergabe hieß es: Günther Cramer sei es gelungen, sein Unternehmen von einem kleinen Ingenieurbüro zum global agierenden Technologie- und Marktführer aufzubauen. Die SMA zeichne sich durch hochinnovative Solar-Wechselrichter aus, durch die der in Photovoltaikanlagen produzierte Gleich- in netzkonformen Wechselstrom umgewandelt werde. Bett und Lerchenmüller seien der Prototyp für das erfolgreiche Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischem Mut. Mit ihrer Konzentrator-Technologie, die Sonnenlicht mit hocheffizienten Mehrfach-Solarzellen und speziellen Sammellinsen weitaus wirkungsvoller nutzen könne als herkömmliche Silizium-Module, hätten sie neue Maßstäbe in der Photovoltaik gesetzt. Mit dieser Technik würden Wirkungsgrade von etwa 30 Prozent erreicht, womit die Energieausbeute rund doppelt so hoch sei wie bei der gängigen Technologie.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft