Bis zu sechs Millionen Erdgas-Geräte müssen umgerüs ...

Bis zu sechs Millionen Erdgas-Geräte müssen umgerüstet werden

01.07.2016 | Energienachrichten

Rund ein Viertel des in Deutschland verbrauchten Erdgases ist sogenanntes L-Gas. Ebendieses ist jedoch bald nicht mehr verfügbar, denn die Fördermengen des niederkalorischen Gases gehen zurück und reichen für die bestehende Nachfrage nicht mehr aus. Langfristig wird L-Gas nahezu vom deutschen Markt verschwinden und durch das schon heute weit verbreitete, hochkalorische H-Gas ersetzt. Das Problem: Die meisten Gasnetze und -geräte sind nur auf eine Art von Erdgas ausgelegt. Deshalb muss umgerüstet werden - und dies betrifft bundesweit schätzungsweise fünf bis sechs Millionen Geräte. Sechs Bundesländer sind davon betroffen.

Die Umrüstung der Netze und Geräte startete bereits 2015. Über die kommenden Jahre hinweg werden jährlich rund 500.000 Endgeräte inspiziert, darunter Gasthermen, Heizkessel und gasbetriebene Herde. Die Umstellung betrifft die Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Hessen. Zunächst werden die Haushalte von extra dafür eingerichteten "Erdgasbüros" kontaktiert, die im Auftrag der Gasnetzbetreiber auch als Ansprechpartner für Fragen bereitstehen. Bei einem Hausbesuch klären Experten, welche Arbeiten für die Umstellung notwendig sind, bevor schließlich die Montage durchgeführt wird.

Während alte Gasheizungen zumeist umgerüstet werden müssen, lassen sich moderne Brennwertkessel in der Regel unkompliziert anpassen. Im Zuge der Umstellung bietet es sich für eine Reihe von Haushalten ohnehin an, alte und ineffiziente Heizkessel durch moderne Brennwerttechnik zu ersetzen.

Die Heizkosten für die betroffenen Haushalte bleiben übrigens trotz des Umstiegs auf das im Vergleich teurere H-Gas unverändert, denn es hat einen höheren Energiegehalt als L-Gas. Für den gleichen Heizeffekt wird also weniger Gas benötigt. Die Kosten für die Umrüstung trägt der Betreiber des Gasversorgungsnetzes, der diese langfristig auf alle Gaskunden umlegt.

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Björn Katz, Redaktion GasAuskunft

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