Strom bleibt für Haushalte unverändert teuer

Strom bleibt für Haushalte unverändert teuer

29.06.2016 | Energienachrichten

Nach Angaben mehrerer Tarifvergleichsportale ist der Strompreis in der Grundversorgung im ersten Halbjahr 2016 im Bundesschnitt um knapp ein Prozent gestiegen. Auch für die zweite Jahreshälfte sowie für 2017 erwarten Marktanalysten keine spürbare Entlastung. Sinkenden Beschaffungspreisen stehen voraussichtliche Erhöhungen bei den staatlichen Umlagen und Netzentgelten gegenüber.

Die Großhandelspreise an den Strombörsen haben sich im Verlauf der letzten Jahre mehr als halbiert und liegen aktuell deutlich unter drei Cent pro Kilowattstunde - trotzdem bleibt die Kostenbelastung auf Seiten der Haushaltskunden unverändert hoch. Ein Grund dafür ist der teure Ausbau der Netze, welcher wiederum grundlegend für den weiteren Verlauf der Energiewende in Deutschland ist. Die Bundesnetzagentur beziffert die Kosten allein für die neuen Leitungen an Land bislang auf 18 Milliarden Euro. Aktuell, so die Agentur, würden allerdings die Kosten für die Systemstabilisierung deutlich mehr ins Gewicht fallen als der Netzausbau. Wenn Wind- und Solarparks abgeschaltet werden müssen, weil sonst das Stromnetz überlastet wird, werden die Besitzer dafür entschädigt. Im vergangenen Jahr entstanden dadurch Kosten von rund einer Milliarde Euro - zu Lasten der Verbraucher.

Ein mindestens ebenso entscheidender Grund für die unverändert hohen Strompreise liegt bei den Energieversorgern. Sie geben die sinkenden Großhandelspreise aus dem Stromeinkauf schlichtweg nicht oder nur unzureichend an ihre Kunden weiter. Dies betrifft vor allem die Grundversorgungskunden. Fast ein Drittel aller deutschen Haushalte bezieht nach den jüngsten Zahlen der Bundesnetzagentur Strom aus der Grundversorgung, obwohl sich mit einem Wechsel teils mehrere hundert Euro sparen lassen.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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