Schleswig-Holstein streckt Windkraft-Ausbau

Schleswig-Holstein streckt Windkraft-Ausbau

23.05.2016 | Energienachrichten

Schleswig-Holsteins Umwelt- und Energiewendeminister Robert Habeck hat die Streckung des geplanten Windkraftausbaus in Deutschlands nördlichstem Bundesland um weitere zehn Jahre verkündet. Die Windbranche zeigt sich angesichts dieser Entscheidung irritiert: "Wenn Herr Habeck sagt, dass er noch zehn Jahre länger braucht, um drei Mal mehr Strom aus erneuerbaren Energien zu produzieren als im Land verbraucht wird, (...) kommt er damit der Politik des Bundeswirtschaftsministers Gabriel entgegen, der das Ausbremsen aller erneuerbaren Energien plant", kritisiert Nicole Knudsen von der Landesgeschäftsstelle des Bundesverbandes Windenergie (BWE).

"Tatsächlich schaffen wir es so nicht, die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. Wenn wir in dem Tempo weiter machen wie in den vergangenen 18 Monaten, brauchen wir rund 150 Jahre, um das Zwei-Grad-Klimaziel von Paris zu erreichen - das kann nicht das Ziel einer grünen Politik sein", so Knudsen weiter. Die Branche sieht sich gegenüber der Politik deutlich im Voraus und will Windstromüberschüsse, die nicht eingespeist werden können, für Mobilität und Wärme nutzen, um auch diese beiden Sektoren CO2- und atommüllfrei zu gestalten. Auf diese Weise könne Schleswig-Holstein zum echten Modellland für die universelle Nutzung sauberen Stroms werden. Nicole Knudsen: "Wir fordern die Politik auf, die erneuerbaren Energien endlich in die Märkte zu lassen. Was wir brauchen ist eine verlässliche Politik, die Tempo macht und nicht auf der Bremse steht."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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