Stromüberangebot: Ökostrom vs. Kohlestrom

Stromüberangebot: Ökostrom vs. Kohlestrom

17.05.2016 | Energienachrichten

Im Zuge des vielfach kritisierten Reformentwurfes der Bundesregierung zur anstehenden Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) hat der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) die handelnden Politiker aufgefordert, die Ökostromförderung nicht einzuschränken. Verbandspräsident Fritz Brickwedde äußerte am Freitag in einem Radio-Interview gegenüber dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, der Ausbau der erneuerbaren Energien sei unbedingt nötig, um die Klimaschutzvereinbarungen von Paris auch nur annähernd zu erreichen.

Pläne der Bundesregierung, den Ökostromanteil in Deutschland bis zum Jahr 2025 bei 45 Prozent zu deckeln, bezeichnete Brickwedde als "fatal". "Man kann sich nicht gleichzeitig in Paris hinstellen und Motor sein für Klimaschutz, und das im eigenen Land nicht umsetzen", so der BEE-Präsident.

Im Hinblick auf das zeitweise Stromüberangebot in Deutschland könne man die Anbieter erneuerbarer Energien nicht für den schleppenden Netzausbau verantwortlich machen, so Brickwedde, der hinzufügte: "Wenn die konventionellen Kraftwerke aus dem Markt genommen würden, hätten wir auch keinen Überschuss." Es sei ein Skandal, dass die ältesten Braunkohlekraftwerke mit den höchsten Schadstoffemissionen und den niedrigsten Wirkungsgraden noch immer den Markt beherrschen würden. Demgegenüber könnten moderne Gaskraftwerke zu Zeiten hoher Strommengen im Netz schnell und flexibel heruntergefahren werden, um Überschüsse zu vermeiden.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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