Das Energielabel für Elektrogeräte vermittelt nicht selten den Eindruck, dass sich die Anschaffung eines neuen Fernsehers durchaus rentieren kann, weil das moderne Gerät auf lange Sicht weniger Strom verbraucht als das alte. Dass dies zumeist jedoch nicht stimmt, besagt ein aktueller Bericht des Magazins COMPUTER BILD. Oft schlucke ein vermeintlich energieeffizientes Neugerät genauso viel oder sogar noch mehr Strom als der Vorgänger.
"Den genauen Verbrauch der Geräte und die Kosten pro Jahr geben Händler und Hersteller nur im Kleingedruckten an", erklärt Redakteur Christoph de Leuw. "Was da steht, hat mit der Wirklichkeit allerdings wenig zu tun, weil die Werte unter Idealbedingungen gemessen wurden."
Eigentlich soll die Einteilung der Elektrogeräte in Energieeffizienzklassen Konsumenten bei der Kaufentscheidung unterstützen. Was Händler und Hersteller bei der Werbung aber verschweigen: Die Einstufung basiert auf Messungen unter unrealistischen Laborbedingungen. Eine optimale Bildqualität bieten TV-Geräte beispielsweise im Film-Modus, der allerdings deutlich mehr Strom zieht als die vorinstallierten Werkseinstellungen. Die Einteilung in Effizienzklassen sei auch deshalb irreführend, so COMPUTER BILD, weil nicht zuletzt die Bildschirmgröße eines Gerätes für dessen tatsächlichen Stromverbrauch entscheidend sei. Für Stromsparer gelte die Faustregel: Ist der alte Fernseher bis zu sieben Jahre alt, darf das neue Modell nur eine bis zwei Nummern größer ausfallen, wenn die Stromkosten zumindest gleich bleiben sollen.
Wer jedoch clever umsteige und ein deutlich veraltetes TV-Gerät durch einen echten Stromsparer ersetze, so Christoph de Leuw, könne im Jahr rund 400 Kilowattstunden und damit knapp 130 Euro an Stromkosten einsparen.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft