Der Preis für Heizöl befindet sich hierzulande auf einem Zehnjahrestief. Die historisch tiefen Marktpreise werden zusätzlich durch eine vergleichsweise geringe staatliche Abgabenlast begünstigt. So betrage der staatliche Kostenanteil beim Heizöl weniger als 30 Prozent, während beispielsweise umweltfreundlicher Wind- und Sonnenstrom mit 70 Prozent durch staatliche Kosten belastet werde, rechnet der Haus- und Systemtechnikhersteller Stiebel Eltron vor. Mit dieser Preispolitik werde grüne im Gegensatz zu fossiler Energie künstlich verteuert.
Gut drei Viertel der Bundesbürger halten den energiepolitischen Kurs, klimaschädliches Heizöl staatlich zu entlasten, für falsch. Dies ergab der aktuelle Stiebel Eltron Energie-Trendmonitor, für den 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden. 82 Prozent sind der Meinung, die Bundesregierung müsse mehr für den Umweltschutz tun, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. Als eine wichtige Stellschraube beurteilen die Deutschen dabei die Preispolitik.
"Das Verhältnis von 70 Prozent staatlicher Kosten auf grünem Strom und 30 Prozent auf klimaschädlichem Heizöl ist eine fundamental falsche Weichenstellung für die grüne Energiewende", kommentiert Rudolf Sonnemann, Geschäftsführer von Stiebel Eltron. "Logische Folge der vereinbarten UN-Klimaziele von Paris müsste sein, grüne Energie von staatlicher Abgabenlast zu befreien und im Gegenzug fossile Brennstoffe teurer zu machen." Insbesondere, da die historisch niedrigen Einkaufspreise an den Rohstoffmärkten der Bundesregierung ganz neue Spielräume gäben, die Kostenlast für fossile Brennstoffe zu erhöhen, ohne die Verbraucher übermäßig zu belasten. Die Mehrheit der Bundesbürger schließt sich diesem Standpunkt offenbar an: Zwei Drittel sind der Meinung, grüner Strom müsse künftig günstiger werden, während die Preise für Öl, Kohle und Gas im Gegenzug steigen dürften.
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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft