Verrechnungspreis

Verrechnungspreis

Der Begriff Verrechnungspreis wird in der Energiewirtschaft im Zusammenhang mit der Preisbildung zwischen verschiedenen Abteilungen oder Tochtergesellschaften innerhalb eines Unternehmens oder Konzerns verwendet. Dabei handelt es sich um einen internen Preis, der für den Austausch von Waren oder Dienstleistungen zwischen diesen organisatorischen Einheiten berechnet wird.

In der Energieindustrie bezieht sich der Verrechnungspreis häufig auf den Preis, der für den internen Handel von Energie, beispielsweise Strom oder Gas, zwischen den verschiedenen Bereichen eines Energiekonzerns angesetzt wird. Dies kann von Bedeutung sein, wenn beispielsweise die Erzeugungsabteilung Strom an die Vertriebsabteilung des gleichen Unternehmens liefert, die ihn dann an die Endkunden weiterverkauft.

Bedeutung und Herausforderungen

Die Festlegung von Verrechnungspreisen hat mehrere Funktionen. Sie kann dazu dienen, die Leistungsfähigkeit einzelner Abteilungen zu bewerten, Kosten und Erträge richtig zuzuordnen und Anreize für effizientes Wirtschaften zu setzen. Zudem können Verrechnungspreise auch steuerliche Auswirkungen haben, da sie die Gewinnverteilung innerhalb eines Konzerns beeinflussen.

Die Festsetzung von Verrechnungspreisen ist jedoch oft eine Herausforderung, da sie sowohl den internen Anforderungen des Unternehmens als auch den externen rechtlichen und steuerlichen Anforderungen gerecht werden muss.

In der Energiebranche kommt hinzu, dass die Preisbildung für Energie auf den Großhandelsmärkten von vielen Faktoren beeinflusst wird, darunter Angebot und Nachfrage, Wetterbedingungen, politische Entscheidungen und Spekulationen. Dies macht die Festlegung von Verrechnungspreisen für Energie besonders komplex.

Regulierung

Aufgrund der Bedeutung der Verrechnungspreise für die Gewinnverteilung und die Besteuerung in internationalen Konzernen sind sie Gegenstand umfangreicher steuerlicher Vorschriften. In vielen Ländern müssen Verrechnungspreise dem sogenannten Fremdvergleichsgrundsatz entsprechen, d.h. sie müssen den Preisen entsprechen, die unabhängige Unternehmen unter gleichen Bedingungen vereinbaren würden. Dies soll verhindern, dass Konzerne Verrechnungspreise zur Gewinnverlagerung und Steuervermeidung nutzen.

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