Ob auf PC, Konsole, Tablet oder Smartphone – Videospiele sind zum Massenphänomen und damit zum Alltagsbegleiter vieler Menschen geworden. Laut Zahlen des Branchenverbandes Bitkom gamen, zocken und daddeln generationenübergreifend mehr als 40 Prozent der Deutschen, unter den jüngeren Bundesbürgern liegt die Quote sogar bei etwa 80 Prozent. Was die meisten nicht wissen: Videospiele können die Stromrechnung gegebenenfalls in schwindelerregende Höhen treiben.
Gaming-Rechner können massive Stromkosten verursachen
Knapp 70 Prozent derjenigen, die regelmäßig daddeln, tun dies am PC und nutzen dafür mitunter auch äußerst leistungsstarke Gaming-Rechner – so die Statistik. Das Lawrence Berkeley National Laboratory, eine Forschungseinrichtung des US-Energieministeriums, hat nun eine Studie zu den Stromkosten digitalen Spielens erarbeitet. Die Wissenschaftler rechnen vor: Kommt ein Hobby-Gamer mit einem leistungsstarken PC (über 500 Watt Leistung) auf eine tägliche Spielzeit von etwa vier Stunden – und das ist in der Hauptzielgruppe der Spieleindustrie nicht gerade selten – so summiert sich allein die jährliche Strommenge für den Computer auf mehr als 740 Kilowattstunden. Rechnet man die nötigen Periphie-Geräte wie Monitor und Lautsprecher sowie WLAN und Videostreaming als festen Bestandteil moderner und aufwendiger Videospiele hinzu, kann sich der Energieverbrauch schnell auf 1.400 Kilowattstunden verdoppeln. Dies würde beim derzeitigen Strompreisniveau in Deutschland jährliche Kosten von fast 400 Euro verursachen.
Wem jetzt die Kinnlade runterfällt, der kann beruhigt sein: Es gibt durchaus günstigere Wege, dem virtuellen Laster zu frönen. Bereits Konsolen der aktuellen Generation verbrauchen deutlich weniger Strom als High-End-PCs. Nutzer von Xbox One oder PS4 kommen bei einer täglichen Spieldauer von zwei bis drei Stunden laut Studie auf jährliche Stromkosten von 50 bis 65 Euro, hinzugerechnet werden muss allerdings noch der Verbrauch des TV-Gerätes. Als besonders sparsam erweist sich Nintendos Konsole Wii U mit gerade einmal zehn Euro pro Jahr für Daddelstrom.
Noch günstiger lassen sich Videospiele auf mobilen Geräten betreiben: Notebooks – damit sind allerdings herkömmliche Office-Modelle und keine speziellen Gaming-Notebooks gemeint – bleiben mit gerade einmal 15 Euro Stromkosten deutlich hinter Desktop-PC und Konsole zurück. Smartphones und Tablets, die vor allem von den sogenannten Casual-Gamern zum Spielen genutzt werden, machen sich mit schlappen zwei Euro pro Jahr kaum noch auf der Stromrechnung bemerkbar.
Bild © Pixelio, Tim Reckmann
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.