In Deutschland wird inzwischen jede zweite neue Photovoltaikanlage mit einem Solarstromspeicher kombiniert. So lassen sich Stromüberschüsse für Bedarfszeiten speichern, um den besonders lukrativen Eigenverbrauch zu maximieren. Die Anschaffung eines Batteriespeichers ist für private Solarstrom-Erzeuger auch deshalb attraktiv, weil die Kosten für entsprechende Systeme in den vergangenen Jahren drastisch gesunken sind. Bis Ende 2018 wurden Stromspeicher noch durch ein Förderprogramm des Bundes bezuschusst. Doch auch nach dessen Auslaufen gibt es einige Fördermöglichkeiten, die die Finanzierung von PV-Anlage und Solarstromspeicher erleichtern.

Möglichkeit 1: Förderungen der KfW-Bank
Die bundeseigene KfW-Bank bietet unterschiedliche Darlehen an, um die Nutzung erneuerbarer Energien sowie moderner, effizienter Technologien im Eigenheim zu fördern. Dazu gehören unter anderem:
- KfW-Kredit 153: Das Darlehen beläuft sich auf bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit bei einem möglichen Tilgungszuschuss von bis zu 25 Prozent. Wird der KfW-Effizienzhaus-Standard 40 Plus erreicht, spart das die Rückzahlung von bis zu 30.000 Euro. Um die erforderlichen Energieeinsparungen zu erzielen, bietet sich die Integration von PV-Anlage und Stromspeicher an, um mit dem Sonnenstrom vom eigenen Dach beispielsweise eine klimafreundliche Wärmepumpe zu versorgen.
- KfW-Kredit 270: Damit fördert die KfW bis zu 100 Prozent der Nettokosten beim Erwerb oder der Erweiterung einer Erneuerbare-Energien-Anlage. Stromspeicher können hierbei mitfinanziert werden. Die Zinssätze werden individuell festgesetzt und beginnen bereits ab einem effektiven Jahreszins von wenig mehr als einem Prozent. Die Antragstellung kann die Hausbank übernehmen.
Möglichkeit 2: Förderungen der Bundesländer
Gegenwärtig werden Solarstromspeicher in neun Bundesländern gefördert: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Bei allen Länderförderungen handelt es sich um Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Je nach Bundesland beläuft sich die Fördersumme auf einen gewissen Prozentsatz der Investitionssumme oder auf einen festgelegten Betrag pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Zum Teil wird außerdem die Anschaffung einer Ladestation für E-Fahrzeuge bezuschusst. Genaue Auskünfte erteilen die Energieagenturen der Bundesländer.
Möglichkeit 3: Förderungen der Kommunen
Auch zahlreiche Städte und Gemeinden im gesamten Bundesgebiet fördern die Anschaffung von Batteriespeichern mit nicht-rückzahlungspflichtigen Zuschüssen. München und Düsseldorf, Münster, Marburg und Freiburg sind nur einige Beispiele kommunaler Speicherförderung. Informationen erhalten Interessierte bei den örtlichen Stadt- oder Gemeindeverwaltungen.
Möglichkeit 4: Förderungen der Energieversorger
Fördermittel vom Energieversorger? Ja, das gibt es. Vor allem Stadtwerke und lokale Versorger bieten Verbrauchern finanzielle Anreize, um in PV-Anlagen und Solarstromspeicher zu investieren. Allerdings nicht ganz uneigennützig: In der Regel können nur Kunden des betreffenden Energieversorgers die Förderung in Anspruch nehmen und werden auf diese Weise möglichst langfristig gebunden.
Allgemeine Tipps
Zuschuss oder Darlehen: Förderungen für Energiespeicher werden in der Regel als Zuschuss oder Darlehen gewährt. Zuschüsse haben den klaren Vorteil, nicht zurückgezahlt werden zu müssen, bei Förderdarlehen handelt es sich hingegen um rückzahlungspflichtige Kredite. Deren Konditionen sind im Hinblick auf Zinsen und Laufzeiten allerdings deutlich attraktiver als bei herkömmlichen Bankkrediten. Zuschüsse werden üblicherweise online bei der zuständigen Stelle beantragt, Darlehen bei speziell ausgewiesenen Banken oder der eigenen Hausbank.
Förderung frühzeitig beantragen: Eine Übersicht über alle Fördermöglichkeiten von Bund und Ländern listet das Bundeswirtschaftsministerium in seiner digitalen Förderdatenbank. Wichtig: Die Förderung muss frühzeitig – in jedem Fall vor Installation des Speichers – beantragt werden. Auch ist zu beachten, dass die jeweiligen Fördertöpfe oftmals nur ein begrenztes Kontingent bieten.
Förderbedingungen prüfen: Trotz der Vielfalt der Fördermöglichkeiten ist Vorsicht geboten. Denn viele Programme stellen zur Bedingung, dass keine weiteren Fördermittel zum selben Zweck bezogen werden. Andere können nur bei Einhaltung bestimmter technischer Standards in Anspruch genommen werden. Es sollte grundsätzlich geprüft werden, welche Bedingungen an den gewünschten Kredit oder Zuschuss geknüpft sind, und welche Förderung für die jeweiligen Ansprüche die passende ist.
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