„Überlegen Sie, ob wirklich in jedem Raum immer nur dann Licht an ist, wenn auch jemand im Raum ist. Überprüfen Sie Ihre Geräte. Auch im Standby-Betrieb verbrauchen Elektrogeräte Strom. Kaufen Sie daher schaltbare Steckerleisten.“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Ich hab´s eben wieder anlässlich des Weltverbrauchertages lesen müssen…
Jeder piepelige Verbraucherschützer drischt diese Phrasen aufs Papier. Meist sind solche Knüllertipps auch noch die einzigen. Bisweilen rät noch einmal einer, man möge nur die Waschmaschine anschmeißen, wenn man erstens dreckige Wäsche und zweitens soviel davon hat, dass man die Trommel damit maximal befüllen kann. Ansonsten möge man sich „Rei in der Tube“ besorgen und von Hand drauf los rubbeln.
Schön und gut. Natürlich sind die drei genannten Tipps tatsächlich Tipps zum Stromsparen. Da lügt keiner. Aber, es gibt weit effektivere Möglichkeiten, seinen Stromverbrauch zu drosseln. Erst wenn die Großverbraucher (und da ist sogar die Waschmaschine ein vergleichsweise kleiner) im Griff sind, sollte man sich auf das Feintuning der Standbys oder den Austausch von Glühlämpchen fokussieren. Ansonsten wird man leicht in die vermeintliche Sicherheit, man habe ja schon ganz schön was für´s Stromsparen abgleiten und sich zu Beginn des Folgejahres möglicherweise spontan in einer Stroke Unit wieder finden.
Aus eigener Erfahrung rate ich Ihnen sich insbesondere auf folgende beeinflussbare Größen zu konzentrieren. Allen voran gilt es, den Einsatz des Wäschetrockners auf das absolut Unvermeidliche zu reduzieren. Selbst bei modernen Geräten könnte man die 5-Euro-Scheine nachschieben wie das Kleingeld in ausländischen Münzfernsprechern, wenn man aus dem Urlaub nach Hause telefoniert. Leider haben die Trockner keinen derartigen Geldschlitz, sonst würde man viel schneller erkennen, welchen Unterdruck im Zwiebelleder diese Maschinen erzeugen.
Dann geht´s an die Spülmaschine. Unfassbar, was da durchgeht. Wenn sie schon laufen muss, dann immer schön voll machen und ausschließlich das Sparprogamm anschmeißen. Selbst in diesem – meist auch noch Öko genannten – Modus frisst die Maschine enorm. Der beste Tipp daher: Auslassen und mit der Hand spülen. Korrekt gerechnet erzielt man sogar auf diese Weise noch einen ganz ordentlichen kalkulatorischen Stundenlohn.
Betreiben Sie einen Gefrierschrank zusätzlich zur Kühl-/Gefrierkombination? Wenn ja, ausschalten. So billig können Sie die Lebensmittel gar nicht einkaufen, dass sich diese Form der Bevorratung rechnen würde. Benutzen Sie Halogenfluter zur Wohnraumbeleuchtung? Weg damit! Mindestens 300 Watt ziehen sich diese Monstren rein und sind dabei nicht heller als eine 25-Watt-Energiesparlampe.
Bis hierhin alles umgesetzt? Dann können Sie jetzt noch den Waschmaschinentipp beherzigen, Durchlauferhitzer nicht unnötig laufen lassen und den Kühlschrank höchstens auf halbe Leistung einstellen.
So, dann mal ran an den Austausch der Glühbirnen und her mit den schaltbaren Steckerleisten für die Standby-Elektronik. Und wo Sie schon dabei sind, konfigurieren Sie Ihren Computer zumindest so, dass auch er sich nach zwanzig Minuten schlafen legt.
Gute Nacht…
[Foto: aboutpixel.de – bruno]
Ich finde es grundsätzlich gut, dass die Leute endlich darüber nachdenken, wie man den Stromverbrauch reduziert. Viel zu lange hat man da gnadenlos die Energie verballert. Schlechtestes Beispiel sind die Amerikaner. Ein Kaufhaus kann man nur mit Strickjacke betreten, weil dieses auf etwa 18 Grad gekühlt ist.