Energiesparen poliert nicht nur die persönliche Klimabilanz auf, sondern auch das Haushaltsbudget. Bei der Frage, wie sich Strom- und Gasverbrauch am besten reduzieren lassen, halten sich jedoch hartnäckig überholte Denkweisen. Die Initiative HAUSGERÄTE+ hat einige der größten Energiespar-Irrtümer zusammengestellt.

Irrtum 1: Eis im Gefrierschrank schadet nicht
Vereisungen im Gefrierschrank wirken wie Dämmmaterial. Dadurch erhöht sich der Stromverbrauch erheblich: Bereits Eisablagerungen in der Dicke von einem Zentimeter steigern den Energieeinsatz auf das Doppelte. Moderne, hochwertige Gefrierschränke sind mit Low-Frost- bzw. No-Frost-Technik ausgestattet und wirken Reifbildung und Vereisungen damit effektiv entgegen. Wer ein konventionelles Gerät ohne derartige Funktionen besitzt, kommt um regelmäßiges Abtauen nicht herum.
Irrtum 2: Ein Kühlschrank muss möglichst kalt sein
Auch besonders energieeffiziente Kühlschränke verbrauchen unnötig Strom, wenn sie zu kalt eingestellt sind. Weil Kühlgeräte Tag und Nacht ohne Pause laufen, lohnt sich ein genauer Kältecheck. Die ideale Lagertemperatur für die meisten Lebensmittel liegt bei fünf bis sieben Grad Celsius. Unter Umständen können sich Mehr-Zonen-Kühlgeräte mit speziellen Kaltlagerfächern lohnen. Dort bleiben sensible Lebensmittel bei knapp über 0 Grad bis zu dreimal länger frisch als im normalen Kühlbereich.
Irrtum 3: Wäsche wird nur bei hohen Temperaturen richtig sauber
Für das Reinigen von normal verschmutzter Wäsche reichen niedrige Temperaturen aus: Je nach Material 40 statt 60 bzw. 30 statt 40 Grad. Dass die Wäsche auch im „lauen“ Wasser sauber wird, hat zwei Gründe: Die heutigen Waschmittel verwenden Enzyme als Fleckenlöser, die schon bei niedrigen Temperaturen wirken. Zudem arbeiten moderne Waschmaschinen dank fortschrittlicher Technik und optimierter Waschprogramme auch bei 20, 30 und 40 Grad effizient. Nahezu jedes Gerät bietet heute Eco-Programme, die bei niedriger Temperatur energiesparend waschen.
Irrtum 4: Lange Waschzeiten verbrauchen mehr Energie
Trotz längerer Laufzeiten verbrauchen Eco-oder Energiesparprogramme nicht mehr, sondern weniger Strom. Weil sie nur kurze Zeit auf hoher Temperatur laufen, sind sie besonders sparsam. Hinzu kommt, dass bei solchen Programmen die Drehbewegungen der Trommel meist geringer sind. Dadurch bewahren Wäsche und Wasser weitgehend die erforderliche Temperatur und müssen seltener erhitzt werden. Im Vergleich zu konventionellen Waschgängen lassen sich mit einem Eco-Programm bis zu 40 Prozent Energie einsparen.
Irrtum 5: Wäschetrockner sind Energiefresser
Moderne Wäschetrockner mit Wärmepumpentechnik arbeiten extrem effizient, da sie die Wärme aus der Abluft für den Trocknungsprozess nutzen. Wärmepumpentrockner sind in der Anschaffung zwar teurer, verbrauchen dafür aber bis zu 70 Prozent weniger Energie als herkömmliche Kondensationstrockner. Für einen stromsparenden Betrieb lohnt sich ein Blick auf das Energielabel – viele Wärmepumpenmodelle erreichen die beste Effizienzklasse. Für Kondensationstrockner zeigt das Energielabel zusätzlich die Kondensationseffizienzklasse an. Daran lässt sich erkennen, wie viel Feuchtigkeit der Trockner an die Raumluft abgibt: je weniger, desto besser.
Irrtum 6: Wenn Haushaltsgeräte noch laufen, lohnt sich der Neukauf nicht
Hier muss stets abgewogen werden: Ist der Verbrauch eines sehr alten, aber noch funktionierenden Geräts exorbitant hoch, kann sich die Investition in ein neues Modell schnell bezahlt machen. Dies gilt vor allem für Kühl- und Gefrierschränke im Dauerbetrieb. Aus Klimaschutzsicht ist der Gerätetausch jedoch nicht immer sinnvoll – immerhin werden bei der Herstellung erhebliche Energiemengen und Ressourcen verbraucht. Beim Neukauf sollten Verbraucher in jedem Fall auf das Energielabel achten. Es gibt Auskunft über die Energieeffizienzklasse, stellt die Verbrauchswerte in Relation und informiert zu weiteren Produkteigenschaften.
-> mehr zum Stromverbrauch von Elektrogeräten
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