Deutschlands Strommarkt – immerhin schon seit 1998 liberalisiert – zeigt sich ungebrochen aktiv. Insbesondere die von Jahr zu Jahr steigende Zahl der hiesigen Energieversorger ist ein deutliches Indiz für einen regen Wettbewerb. Aber auch die Themen private Stromerzeugung und Selbstversorgung stehen bei den Bundesbürgern mittlerweile hoch im Kurs.
Zahl der Energieversorger steigt weiter
Laut Energiemarktreport 2014, einer gemeinsamen Preis- und Marktstudie von Verivox und Kreutzer Consulting, die in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal erscheint, ist die Zahl der Strom- und Gasanbieter in Deutschland im vergangenen Jahr erneut spürbar gestiegen. Anfang 2014 verzeichnete der Strommarkt insgesamt 1.089 aktive Versorgungsunternehmen – und damit 37 mehr als im Vorjahr. Der hiesige Gasmarkt ist im gleichen Zeitraum um 22 Unternehmen auf mittlerweile 874 Versorger angewachsen. Für Verbraucher besonders interessant: Die Zahl der bundesweit anbietenden Energieversorger ist im vergangenen Jahr geradezu sprunghaft angestiegen. Viele Unternehmen konnten ihr Vertriebsgebiet ausweiten, wodurch Anfang 2014 insgesamt 93 Strom- und 53 Gasanbieter Kunden in ganz Deutschland belieferten. Dies entspricht Zuwächsen von 21 bzw. 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Da mittlerweile mehr als 50 Prozent des Strompreises für Privathaushalte durch staatliche Abgaben definiert sind, hält sich der preissenkende Effekt des steigenden Wettbewerbsdrucks unter den Anbietern zwar in Grenzen, Verbraucher können via Stromtarifvergleich dennoch merkliche Sparpotenziale ausschöpfen. Zudem hat der immer größer werdende Strommarkt mittlerweile eine Vielzahl unterschiedlicher Tarifmodelle für nahezu alle Bedürfnisse hervorgebracht.
Stadtwerke und Selbstversorgung im Trend
Bei näherer Betrachtung zeigt sich auf den Energiemärkten ein klarer und anhaltender Trend zur Rekommunalisierung. Bei mehr als der Hälfte der neu entstandenen Stromanbieter handelt es sich um Stadtwerke bzw. von Stadtwerken gegründete Vertriebsmarken. Auf dem Gasmarkt befinden sich sogar drei von vier neuen Unternehmen in öffentlicher Hand. Eine weitere Meldung, die den aktuellen Wandel auf dem deutschen Strommarkt unterstreicht, stammt von der FAZ: Sie berichtet unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft und des Energiewirtschaftlichen Instituts Köln, dass im Jahr 2012 bereits elf Prozent des deutschen Strombedarfs aus Anlagen zur Selbstversorgung stammten. Private Windräder, Solaranlagen und Blockheizkraftwerke leisten demnach schon heute einen entscheidenden Beitrag zur Stromversorgung der Bundesrepublik.
Bild © Pixelio, Rainer Sturm
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