Das vergangene Jahr hat dem deutschen Strommarkt gleich zwei Konstanten beschert: Weitgehend stabile Energiepreise und eine nahezu unveränderte Bereitschaft der Verbraucher zum Stromanbieterwechsel. Dies zeigt die repräsentative Studie „Direktansprache Stromvertrieb 2016“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov.
37 Prozent der Stromkunden planen einen Anbieterwechsel in 2016
Die Kölner Marktforscher von YouGov hatten im Januar mehr als 1.000 Stromkunden zu ihren derzeitigen Wechselabsichten befragt. Das zentrale Ergebnis: 37 Prozent der Verbraucher planen, im Verlauf dieses Jahres einen Stromanbieterwechsel vorzunehmen. Die Quote der letztjährigen Befragung lag bei 35 Prozent und hat sich demzufolge nur marginal verändert. Eine weitere Erkenntnis der Studie: Die meisten Vertragsabschlüsse wurden von Stromkunden in 2015 zum wiederholten Male online getätigt. Dabei liegen die Anteile der Abschlüsse auf Tarifvergleichsportalen und den Webseiten der Stromanbieter mit jeweils 33 Prozent gleich auf.
Den Hauptanstoß zum Stromanbieterwechsel bilden laut YouGov-Umfrage übrigens Informationen im Internet über günstigere Stromtarife. Rund ein Viertel der Befragten spricht darauf an. Für weitere 14 Prozent war oder ist eine anstehende Preiserhöhung des bisherigen Anbieters Grund zum Wechsel. Auch die wechselunwilligen Stromkunden begründen in der Studie ihre Entscheidung: 50 Prozent sind mit ihrem derzeitigen Versorgungsunternehmen schlicht zufrieden, 31 Prozent vertreten den Standpunkt, dass sich der Aufwand eines Anbieterwechsels finanziell nicht lohne, und zehn Prozent der Befragten befürchten Probleme beim Wechselprozess.
Werner Grimmer, Head of Energy Research bei YouGov, ordnet die Ergebnisse der Studie wie folgt ein: „Insgesamt erleben wir nach dem turbulenten Spitzenjahr 2013 mit sehr hoher Wechseltätigkeit eine eher ruhige Phase. Gleichzeitig stabilisiert sich eine Gruppe von Verbrauchern, die regelmäßig auf der Suche nach günstigeren Preisen sind und dafür vor allem Vergleichsseiten nutzt.“ Momentan sei gut jeder vierte Stromkunde ein solcher „Hopper“, sagt Grimmer.
Ein interessanter Artikel zur Strombilanz 2015 von Frank Urbansky im Energieblog „EnWiPo“
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