Solaranlagen lassen sich bekanntermaßen nicht nur zur Stromerzeugung nutzen, sondern auch für die Wärmeversorgung im eigenen Haushalt. Eine solche Solarthermieanlage liefert Wärme für das Brauchwasser und dient zudem zur Unterstützung der Heizung. Solarwärme ist aber nicht allein für Neubauten interessant, auch die Heizungsmodernisierung in Bestandsimmobilien ist eine gute Gelegenheit, eine entsprechende Anlage gleich mit einzubauen. Bundesweit sind derzeit rund 2,5 Millionen Solarheizungen in Betrieb.

Was ist bei der Planung einer Solarwärmeanlage wichtig?
Für eine reine Warmwasseranlage reichen in einem Einfamilienhaus fünf bis sechs Quadratmeter Flachkollektoren. Diese sollten möglichst den ganzen Winter über in der Sonne liegen und südöstlich bis südwestlich ausgerichtet sein. Die Montage ist sowohl auf einem Schrägdach als auch auf einem Flachdach möglich. Hinzu kommt ein Brauchwassertank von 300 bis 400 Litern Fassungsvermögen.
Gängige Kombianlagen für Warmwasser und Heizungsunterstützung benötigen zehn bis 15 Quadratmeter Flachkollektorfläche. Besonders effizient und flächensparend sind sogenannte Vakuum-Röhrenkollektoren, die allerdings auch teurer und empfindlicher sind. Dazu kommt ein spezieller Pufferspeicher mit einem Volumen von 600 und 1.000 Litern.
Welche Kosten fallen für eine Solarthermieanlage an?
Für eine Warmwasser-Solarthermieanlage mit Brauchwassertank fallen – zusätzlich zur reinen Heizungsanlage – Investitionskosten ab 6.000 Euro an. Bei einer Kombi-Solarthermieanlage müssen inklusive Pufferspeicher rund 12.000 Euro einkalkuliert werden.
Wie viel Energie liefert eine Solarthermieanlage?
Mit einer Warmwasseranlage lassen sich bis zu 60 Prozent der jährlich benötigten Energie für die Warmwasserbereitung gewinnen. Da die meiste Wärme in Frühling und Sommer produziert wird, kann die Heizungsanlage zwischen April und September in der Regel sogar komplett ausgeschaltet werden.
Kombianlagen erzeugen übers Jahr rund zwei Drittel der Energie für die Warmwasserbereitung und sparen in älteren Einfamilienhäusern bis zu 15 Prozent Heizenergie – in gut gedämmten Neubauten deutlich mehr.
Werden Wasch- und Spülmaschinen genutzt, die mit einem Warmwasseranschluss ausgestattet sind und das Wasser nicht intern erhitzen müssen, können zusätzlich bis zu 300 Kilowattstunden Strom im Jahr eingespart werden.
Werden Solarwärmeanlagen gefördert?
Solarthermie wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, mit einem Investitionszuschuss von bis zu 25 Prozent gefördert. Hinzu kommen zehn Prozent für den Einbau einer effizienteren Heizung, außerdem gibt es oft örtliche Förderprogramme. Wichtig: Die Förderung muss beantragt werden, bevor der Auftrag erteilt wird.
Erste Ansprechpartner in Sachen Planung und Förderung sind Schornsteinfeger und Heizungsinstallateure. Sie geben Auskunft über die konkreten Investitionskosten und die möglichen staatlichen Zuschüsse.
Bildrechte Grafik: LBS
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