Da es weiter ungewiss ist, ob Atomstrom in Deutschland auf lange Sicht verfügbar ist, streckt E.ON seine Fühler schon mal in Richtung Ausland aus. Der Atomausstieg ist ja eine beschlossene Sache. Aber wir denken ja global: Dann kommt der Atomstrom halt aus Finnland.
Finnisches Kernkraftkonsortium plant neues Kernkraftwerk
Das Fennovoima-Projektteam hat heute bei der finnischen Regierung den Antrag auf eine Grundsatzentscheidung für den Bau eines Kernkraftwerkes gestellt.
E.ON hält eine 34 prozentige Beteiligung an dem Projekt zur Errichtung eines neuen Kernkraftwerkes in Finnland mit einer Leistung von 1.500 bis 2.500 Megawatt. Weitere Anteilseigner sind u.a. die Power Company SF, die sich aus regionalen und lokalen Energieversorgungsunternehmen, finnischen Industrieunternehmen, Einzelhändlern und Dienstleitungsunternehmen zusammensetzt.
Mit dem Bau des Kernkraftwerks soll die Stromversorgung Finnlands weiter abgesichert werden. Derzeit liegt der Anteil von Atomstrom an der Energieversorgung des Landes bei fast einem Viertel.
E.ON als führender europäischer Betreiber von Kernkraftwerken verfügt zusammen mit den übrigen Partnern über die notwendige Kompetenz und Mittel für den Bau des Kraftwerks.
Dr. Wulf Bernotat, Vorstandsvorsitzender von E.ON, sagte: „Wir wollen die künftige Generation von Kernkraftwerken in Europa entwickeln. Das Fennovoima-Projekt ist dabei ein wichtiger Meilenstein. Mit dem neuen Kernkraftwerk wird die Großhandelsmarkt für Strom durch ein erhöhtes Angebot und den Eintritt von neuen Erzeugern gestärkt. Der stärkere Wettbewerb wird allen Endverbrauchern von Strom zugute kommen. Auch in Großbritannien haben wir heute gezeigt, dass wir beim Ausbau der Kernkraft über unser Joint Venture mit RWE eine führende Rolle spielen wollen. Die heute angekündigte Zusammenarbeit erstreckt sich auf die Standortsuche, die genehmigungsrechtliche Absicherung und den Bau von neuen Kernkraftwerken. Überall in Europa wird die Kernkraft eine zunehmend wichtige Rolle für eine verlässliche und CO2-freie Stromversorgung spielen.“
Das Fennovoima-Projektteam prüft drei alternative Standorte für das Atomkraftwerk: in Pyhäjoki, Ruotsinpyhtää und Simo. Alle drei Standorte erfüllen die notwendigen Voraussetzungen für einen Bau und sind somit für das Projekt geeignet. Die endgültige Standortauswahl erfolgt, sobald das finnische Parlament eine entsprechende Grundsatzentscheidung abgesegnet hat. Das Kraftwerk der Fennovoima soll im Jahr 2020 ans Netz gehen.
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© Foto: Pixelio | M. Hauck
JanRasmus meint
„Überall in Europa wird die Kernkraft eine zunehmend wichtige Rolle für eine verlässliche und CO2-freie Stromversorgung spielen.“
Das bezweifle ich stark – Daten über Bau und Planung neuer Kernkraftwerke sprechen eine andere Sprache. Außerdem sind Sicherheit (Terror) und Endlagerung immer noch nicht ansatzweise geklärt (siehe Gorleben, Asse,…).