Wolfsburg ist die derzeit nachhaltigste Großstadt Deutschlands. Und gleichzeitig der Gegenentwurf zu den Ruhrgebietsmetropolen Gelsenkirchen, Duisburg, Herne und Oberhausen, die das Schlusslicht im neuesten „Nachhaltigkeitsranking“ von ImmoScout24 in Kooperation mit der WirtschaftsWoche bilden.
Gesamtergebnis: Wolfsburg ist Deutschlands nachhaltigste Großstadt
In der Gesamtbilanz aller ökologischen, ökonomischen und sozialen und Kriterien, die ins Nachhaltigkeitsranking eingeflossen sind, belegt die Autostadt Wolfsburg Rang eins. Auf dem Podium folgen Erlangen auf zwei und Ingolstadt auf drei. Heidelberg und Ulm rangieren auf den Plätzen vier und fünf.

So wurde bewertet
Unter die Lupe genommen wurden die insgesamt 71 kreisfreien Städte Deutschlands mit mehr als 100.000 Einwohnern. Über 100 Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Lebensqualität und Nachhaltigkeit flossen in die Bewertung ein. Das finale Ranking setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Das Niveauranking bildet die Wirtschaftskraft der Städte ab. Das Dynamikranking markiert Veränderungen und zeigt, welche Städte sich in den vergangenen Jahren am besten entwickelt haben. Das Nachhaltigkeitsranking orientiert sich an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und misst dementsprechend die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Städte.
Mittelmäßige Metropolen
Die größten bzw. einwohnerstärksten Städte schlossen im Ranking durch die Bank bestenfalls mittelmäßig ab. München beispielsweise überzeugt zwar mit einer Top-Ten-würdigen Dichte an Elektrotankstellen, liegt bei der Luftqualität jedoch nur auf Rang 33. Hamburg punktet ebenfalls bei den Ladestationen für E-Autos, kommt bei der Fahrradfreundlichkeit wie bei der Luftqualität aber nicht über Platz 36 hinaus. Berlin purzelt in Sachen Luftqualität sogar auf den vorletzten Rang aller deutschen Großstädte. Im Gesamtranking belegt die Bundeshauptstadt einen ernüchternden Rang 63, nur wenig nachhaltiger zeigt sich die Rheinmetropole Köln auf Platz 53.
„Die Metropolen können bei den Indikatoren für das Nachhaltigkeitsranking nicht überzeugen und landen nicht unter die Top 5. Vor allem bei der Luftqualität und der alternativen Heizenergie liegen sie im Mittelfeld. Politik und Verwaltung müssen beim Neubau und der Stadtplanung weiter auf nachhaltige Aspekte setzen, um die Städte zukunftsfähig zu machen“, kommentiert Ralf Weitz, Geschäftsführer von Immoscout24.
Provinzstädte haben die Nase vorn
Und so sind es eher die vermeintlich grauen Mäuse unter den deutschen Großstädten, die ihre Hausaufgaben in Sachen Nachhaltigkeit gemacht haben: Spitzenreiter bei der Dichte von Stromtankstellen ist Gesamtsieger Wolfsburg. Gut 65 Ladepunkte auf 10.000 Einwohner versorgen die dortigen E-Autos. Am besten radfahren lässt sich in Karlsruhe. Hier herrscht laut ADFC-Fahrradklima-Test die höchste Sicherheit bei vorbildlich ausgebauten Radwegen. Die geringste Schadstoffbelastung und somit beste Luftqualität aller deutschen Großstädte bietet Erfurt. Und die Stadt mit dem höchsten Anteil nachhaltig beheizter Neubauten ist Mannheim. Dort werden bereits 95 Prozent aller neuen Wohngebäude ohne Öl oder Gas beheizt.
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