Die Krux erneuerbarer Energieerzeugung liegt bekanntermaßen in den wetterbedingt schwankenden Erträgen. Das Gelingen der Energiewende hängt also maßgeblich von der Entwicklung praktikabler Speichertechnologien ab. Dazu ein aktuelles Beispiel: Im niederländischen Zeewolde wurde Ende Juni das bislang größte Speicherprojekt unserer westlichen Nachbarn eingeweiht. Überschüssiger Windstrom aus dem dortigen „Prinses Alexia Windpark“ wird in Autobatterien der Marke BMW zwischengespeichert.
Windpark Zeewolde erhält Hollands größten Stromspeicher
Entwickelt wurde das Speichersystem vom holländischen Energie- und Elektrotechnik-Unternehmen Alfen in Zusammenarbeit mit BMW und dem Windparkbetreiber Nuon. Es soll die Spitzen und Engpässe der örtlichen Windstromproduktion ausgleichen. Das neue Speichersystem in Zeewolde verfügt zunächst über eine Kapazität von drei Megawatt, wird in der nächsten Phase jedoch auf zwölf Megawatt erweitert und damit zum vorläufig größten Stromspeicher der Niederlande werden. Möglich macht dies das modulare Set-up des Systems, wodurch es flexibel erweiterbar und außerdem mit diversen Batterietypen kompatibel ist. Das erste holländische Projekt dieser Art, welches einen Batteriespeicher mit einer Windfarm verbindet, wurde im Mai dieses Jahres, ebenfalls von Alfen, realisiert. Es kombiniert den Windpark Giessenwind in Giessenburg mit einem allerdings deutlich kleineren 1-Megawatt-Speichersystem.
Der Betreiber Nuon, zugleich einer der wichtigsten Energieversorger der Niederlande, ist ein Tochterunternehmen des schwedischen Energieriesen Vattenfall. Für dessen kürzlich ausgerufene Strategie, die konzernweite Energieproduktion bis zum Jahr 2050 klimaneutral umzubauen, ist das Windstrom- und Speicherprojekt Prinses Alexia ein perfekter Baustein. Laut Nuon-Projektmanager Boudewijn Tjeertes arbeitet das Unternehmen momentan an vielfältigen Lösungen zur flexiblen Nutzung erneuerbarer Energien: „Zum Beispiel planen wir, Batterien in Wohngebieten mit vielen Häusern mit Solaranlagen zu installieren. So können die Bewohner ihre tagsüber generierte Solarenergie dazu nutzen, ihr Auto während der Nacht aufzuladen. Dies geschieht heute noch immer mit Energie, die aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird.“
Bild © Pixelio, woti61
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