Ich persönlich finde ja, das Thema Smart Home lässt sich mit exakt denselben Worten umschreiben wie die bisherige Fußball-EM in Frankreich: künstlich aufgeblasen und reichlich unattraktiv. Es gibt allerdings eine Facette, die selbst Technologieskeptiker wie mich aufhorchen lässt. Nämlich die Möglichkeiten, die eine vermeintlich intelligente Haussteuerung im Hinblick auf altersgerechtes Wohnen für Senioren bietet. Immerhin mal ein Ansatz, der konkreten Nutzen verspricht.
Ambient Assisted Living
Bislang konzentrieren sich die Werbeversprechen der inzwischen zahlreichen Smart-Home-Anbieter auf die drei Flaggschiffargumente Komfort, Energiesparen und Sicherheit. Meine Meinung: Während der tatsächliche Nutzen einer vernetzten Heimtechnik für die ersten beiden Punkte erst noch bewiesen werden muss, ist der Sicherheitsaspekt angesichts von Dauerüberwachung und Datengesammel bestenfalls Geschmackssache. Und doch könnte ich der Idee vielleicht irgendwann einmal etwas abgewinnen – und zwar, wenn ich ein paar Lenze mehr zähle und im Alltagsleben kleine oder auch größere Hilfen benötige. Das Zauberwort lautet „Ambient Assisted Living“, kurz AAL, und beschreibt ein Forschungsfeld, das sich mit dem von der Umgebung bzw. Einrichtung unterstützten Leben befasst. Also ziemlich genau das, was auch Smart Home sein möchte.
Die möglichen Ansätze von AAL bzw. Smart Home für seniorengerechtes Wohnen lauten wie folgt: Vernetzung und einfache Bedienbarkeit sollen den Alltag trotz oder gerade durch Technologie einfach gestalten. Dabei gilt dann der Grundsatz: Du musst nicht verstehen, was du tust, du musst es nur tun können. Konkret könnte das clevere Zuhause seinen betagten Bewohner zum Beispiel an Termine oder auch die Einnahme von Medikamenten erinnern. Einen Schritt weiter gedacht, bestünde sogar die Möglichkeit zur automatischen und permanenten Erfassung und Übermittlung von Vitalzeichen wie Blutdruck, Puls, Temperatur etc. Dann hätten wir sinkende Pflegekosten – und den finalen Triumph der Überwachungstechnologie, nämlich deren Daueranwesenheit in unserem Körper. Vielleicht könnte man aber auch folgendermaßen argumentieren: Privatsphäre ist für pflegebedürftige Menschen erstens sowieso ein seltenes Gut, und zweitens verzichtbarer als Gesundheit.
Bild © Pixelio, Markus Arndt
jogi54 meint
@Bjorn
ne – ne – ne
seit Jahrzehnten kamen Senioren ohne smart-home aus !
sinnvoll sind Hilfen wie elektrische Rollladen – ganz ohne smarthome
schon über Zeitschaltuhr oder Dämmerungsschalter gesteuerte Rollladen können zur Falle werden, wenn der Rollladen der Balkontüre zu geht, und „ich“ mich auf dem Balkon im 9.Stock des Mietshauses befinde – das smartphone liegt im WoZi … und jetzt ???
Anderer Fokus – noch arbeitend kann ich mir den smarthome krams vielleicht leisten – wie lange hält der ??? und als Rentner habe ich kaum/kein Geld dafür übrig, den Krams irgendwann zu ersetzen.
Inaktivität ist der Totengräber des Rentners !!! Ok – dir wird es lieb sein, wenn es weniger Rentner gibt, die du füttern musst – kannste mal drüber nachdenken 😉
lg jogi
Björn Katz meint
Weniger Rentner, die ich füttern muss? Häh?
Kurz mal zwei Grundregeln für konstruktives Kommentieren: 1. Den Artikel vorher vernünftig lesen und (ganz wichtig!) verstehen. 2. Immer schön die Netiquette beachten.
Kannst DU mal drüber nachdenken!!!