Ausgediente Batterien von Elektroautos könnten in Zukunft dabei helfen, unser Stromnetz zu stablisieren. Diese Idee steht im Kern eines Förderprojektes, das der Energiekonzern Vattenfall gemeinsam mit dem Automobilhersteller BMW entwickelt hat. Demnach sollen Elektroauto-Batterien nach ihrem ersten Leben im Straßenverkehr ein zweites als Speicher für Ökostrom führen.
Batterien als Stromnetz-Stabilisator
Das Konzept von Vattenfall und BMW wurde im Rahmen des Förderprojektes „Hamburg – Wirtschaft am Strom“ entwickelt. Die Idee erscheint simpel: Batterien von Elektroautos verfügen nach ihrer durchschnittlichen Betriebszeit im Fahrzeug in der Regel noch über eine recht hohe Speicherkapazität. Deshalb sollen sie künftig zu stationären Einheiten zusammengeschlossen und als flexible Speichersysteme für Ökostrom genutzt werden. In einem maßgeblich von erneuerbaren Energien geprägten und damit witterungsbedingten Schwankungen ausgesetzten Stromnetz der Zukunft könnten die Altbatterien somit zu einem unter vielen Stabilisatoren werden.
Das Second-Life-Projekt für Elektroauto-Batterien wurde von Vattenfall und BMW zunächst in einem sechsmonatigen Probebetrieb getestet. Nach erfolgreichem Verlauf hat Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation nun zwei fertiggestellte Batteriespeicher in den Regelbetrieb geschickt. Dieser soll dazu dienen, Effizienz und Belastbarkeit der Speicher an konkreten Anwendungsfällen zu untersuchen. Dazu kehren die Altbatterien in einem Fall wieder an ihren Ursprung zurück und kommen als Leistungspuffer für Schnellladestationen zum Einsatz. In einem zweiten Anwendungsfall werden die Batterien zur Speicherung von Solarstrom genutzt, um zu einem erhöhten Eigenverbrauch der grünen Energie beizutragen.
Aber Vorsicht: Sieht man sich die hiesigen Verkaufszahlen von E-Fahrzeugen an, könnte man befürchten, dass die Nachfrage nach ausgedienten Batteriespeichern die Elektroauto-Quote auf deutschen Straßen schon bald deutlich übersteigt.
Bild © Pixelio, Tim Reckmann
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