Photovoltaik-Thermie-Systeme, oder kurz PVT-Anlagen, kombinieren die Erzeugung von Sonnenstrom und Solarwärme. Ein großer Vorteil, wenn die zur Verfügung stehende Dachfläche – wie beispielsweise in städtischen Gebieten – begrenzt ist. In den letzten Jahren ist das Interesse an dieser Solartechnik in mehreren europäischen Ländern, vor allem in Frankreich und der Schweiz, spürbar gestiegen. So sehr, dass die Internationale Energieagentur (IEA) nun ein globales Forschungsprogramm aufgelegt hat, um das Potenzial von PVT weiter auszuloten.
Sonnenstrom und Solarwärme in Kombination
Die PVT-Technologie ermöglicht eine sehr effiziente Arbeitsweise. Konventionelle PV-Module können, abhängig von der eingesetzten Zelltechnologie, nur etwa 15 bis 20 Prozent der einfallenden Sonnenenergie für die Stromerzeugung nutzen. Der Rest geht in Form von Wärme verloren. PVT-Anlagen nutzen diese Energie hingegen für solarthermische Zwecke, also zur Erwärmung von Luft und Wasser. Gleichzeitig kühlt die Ableitung der Wärme die PV-Zellen ab und lässt sie somit effizienter arbeiten.
In mehreren europäischen Ländern hat der PVT-Markt in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen – insbesondere in Frankreich und der Schweiz. Laut Angaben des Pariser Branchendienstes Observ’ER wurden im Jahr 2016 in Frankreich rund 620 PVT-Anlagen mit einer Photovoltaik-Leistung von 1,6 Megawatt installiert – die meisten kommen in Einfamilienhäusern zum Einsatz. Forscher vom Schweizer Institut für Solartechnik (SPF) schätzen, dass Ende 2016 in der Alpenrepublik etwa 300 PVT-Anlagen in Betrieb waren. Am SPF wurden bereits einige Evaluationen zum Thema durchgeführt: Demnach liefern PVT-Kollektoren in der Zentralschweiz einen durchschnittlichen jährlichen Stromertrag von rund 160 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Die Wärmeproduktion hängt stark von der jeweiligen Anwendung ab – je niedriger die erforderliche Temperatur, desto höher die verfügbare Energiemenge. Wird beispielsweise Warmwasser für den direkten Verbrauch bereitet, können jährlich rund 150 Kilowattstunden Wärme pro Quadratmeter Kollektorfläche gewonnen werden. Wird das Wasser hingegen nur vorgewärmt, sind sogar 250 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr möglich.
Quelle: Pressemitteilung Solrico
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