Schon vor Jahrzehnten galt Wasserstoff als der mögliche Heilsbringer in Sachen schadstoffarmer Antriebsenergie, verschwand mit der Zeit aber völlig in der Versenkung. Nun, im Zuge der vieldiskutierten Elektromobilität, taucht das Thema Wasserstoff plötzlich wieder auf und bietet zudem Lösungsansätze für die Energiewirtschaft der Zukunft.
Kraftstoff und Energiespeicher
Zum Verständnis: Wasserstoff fungiert nicht als Energie selbst, er dient in diesem Zusammenhang als Energiespeicher. Aus regenerativen Quellen gewonnene Energie wird also also in Form von Wasserstoff gespeichert und für den letztlichen Verbrauch bereit gestellt. Somit könnte diese Technologie das Problem der schwankenden Erträge aus Sonne, Wind und Wasser kompensieren. Die erste wirtschaftlich wichtige Anwendung des Wasserstoffs soll die als Kraftstoff für Straßenfahrzeuge sein. Die Bundesregierung unterstützt das Vorhaben und alle großen Autohersteller arbeiten an entsprechenden Fahrzeugen. Die krisenhaften Erscheinungen in der Branche sind laut dem Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband dabei kein Hindernis – im Gegenteil: Der Elektroantrieb mit Brennstoffzelle sei Teil der Überlebensstrategie der Automobilhersteller für die nächsten 20 Jahre. Der Verband ist sich zudem sicher, dass der Faktor Wasserstoff in einem Energienetz, das sich auf erneuerbare Quellen stützt, mittelfristig eine wichtige Rolle spielen wird. Die Entstehung großer Offshore-Windparks werde beispielsweise das Problem der Schwankungen von Angebot und Nachfrage verschärfen. Hier könne die Bedeutung von Wasserstoff als Speicherelement entscheidend werden.
Allerdings: Die Wasserstofftechnologie ist in ihrem Wirkungsgrad äußerst umstritten. Wasserstoff kann zwar durch den Einsatz erneuerbarer Energien klimaneutral gewonnen werden, Herstellung, Lagerung und Transport sind allerdings in höchstem Maße aufwendig. Da das Thema Energiekosten eine ausschlaggebende Rolle spielt, wird vielfach argumentiert, dass ein direkter Einsatz von Strom, ohne den Umweg Wasserstoff, in den meisten Fällen wirtschaftlicher sei.
Foto © Pixelio, Chrionny
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