Die Umweltwächter von Greenpeace haben ein neues Ranking veröffentlicht – und zwar eines, das für so ziemlich jeden Haushalt von Interesse sein dürfte. Für den sogenannten „Elektronik-Ratgeber“ wurden 17 internationale Größen der Technologiebranche in drei Kategorien geprüft: Einsatz erneuerbarer Energien, Einsatz von Chemikalien und Recycling von Rohstoffen. In die Bewertung floss zudem ein, wie gut sich die jeweiligen Smartphones, Tablets, Notebooks und Co. reparieren lassen.
Greenpeace checkt Umweltbilanz populärer Elektronik-Marken
Ergebnis der Untersuchung: Die Marken Fairphone auf dem Spitzenplatz und Apple auf Rang zwei führen die Greenpeace-Bestenliste an. Sie verzichten auf den Einsatz gefährlicher Chemikalien und produzieren klimafreundlich, so das Urteil der Umweltschützer. Apple hat zudem als einziger unter den Branchenriesen zugesagt, künftig nicht nur Datenzentren und Büros, sondern die gesamte Lieferkette mit erneuerbaren Energien zu versorgen. Die Hersteller Dell und HP folgen auf den weiteren Plätzen. Sie wurden für ihre reparier- und aufrüstbaren Geräte gelobt – eine Kategorie, in der sowohl Apple als auch Microsoft blass aussehen. Auf Wegwerfhandys, deren Lebensdauer praktisch ab Werk auf zwei Jahre begrenzt ist, setzen laut Ranking auch die chinesischen Firmen Huawei, Oppo und Xiaomi. Zusammen produzieren die Firmen aktuell immerhin ein Viertel der weltweit verkauften Smartphones.
Die rote Laterne im Greenpeace-Check geht an Samsung. Südkoreas Marktführer fertigt seine Elektronik-Geräte vor allem durch den Einsatz von klimaschädlichem Kohlestrom. Erneuerbare Energien finden sich lediglich zu einem Prozent in Samsungs Strommix wieder. Auch im immer wichtiger werdenden Rohstoff-Recycling engagiert sich der Konzern kaum. Greenpeace mahnt diesbezüglich besonders an, dass die Wiederverwertung von insgesamt 4,3 Millionen zurückgerufenen Note 7 Geräten im Nachhall des diesjährigen Akku-Skandals nur auf öffentlichen Druck hin geschah.
„IT-Konzerne geben sich ein visionäres, umweltbewusstes Image. Gleichzeitig entwickeln viele Marktführer Produkte für die Müllhalde“, bilanziert Manfred Santen, Elektronik-Experte von Greenpeace. Sein Rat: „Die erste Frage vor jedem Kauf sollte immer sein: Brauche ich das Gerät wirklich? Umweltbewusste Käufer sollten darauf achten, dass sich Elektronik-Produkte reparieren und aufrüsten lassen.“
Bild © Marvin Siefke, Pixelio
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