Obwohl die Windkraft das Zugpferd unter den erneuerbaren Energien in Deutschland ist, spielt sie auf der Ebene der Eigenstromerzeugung auf Privatgrundstücken bislang kaum eine Rolle. Während Solarmodule in Wohngebieten längst zur architektonischen Normalität geworden sind, finden sich Windkraftanlagen fast ausschließlich auf großen Freiflächen oder der hohen See – und bleiben damit eher Versorger-Konsortien, Unternehmen und Großinvestoren vorbehalten. Unter bestimmten Umständen kann sich die private Stromerzeugung mittels Windenergie dennoch lohnen.
Tipps für die private Nutzung kleiner Windkraftanlagen
Das herstellerunabhängige Kleinwindkraft-Portal informiert Privathaushalte und Gewerbetreibende über die zentralen Aspekte rund um die private Windstromerzeugung und hat diesbezüglich einige Tipps zusammengestellt. Die wichtigste Frage gilt es gleich im Vorfeld zu klären: Ist der Wind auf meinem Grundstück stark genug? Für Wohngebiets- oder gar Innenstadt-Lagen eignen sich Windkraftanlagen aufgrund umstehender Gebäude und Bäume kaum. Deutlich prädestinierter sind Rand- und Höhenlagen. Während Solaranlagen ohne Baugenehmigung errichtet werden können, unterliegen kleine Windkraftanlagen in der Regel der Zustimmung der Bauämter. Ein weiterer Unterschied zur Photovoltaik: Bei Solaranlagen ist die Montage auf Hausdächern Standard, für kleine Windkraftanlagen keinesfalls. Auch wenn sich bestimmte Dacharten und Gebäudetypen hierfür durchaus eignen – beispielsweise das Flachdach einer hohen Gewerbehalle – erfolgt die Installation einer Windanlage üblicherweise auf einem bodenständigen Mast.
Der weltweite Markt für kleine Windkraftanlagen umfasst mittlerweile nicht nur zahlreiche Hersteller sondern auch diverse, sich stark unterscheidende Designs. Experten empfehlen den Anlagentyp mit horizontaler Achse und klassischen Rotorblättern, da dieser in Sachen Effizienz und Marktreife klar vorn liege. Diesem Bautyp entsprechen auch alle landläufig bekannten Großwindanlagen. Vertikale Windkraftanlagen bieten bestimmte Vorteile, vor allem in Bezug auf urbane Anwendungsgebiete, gelten jedoch weitestgehend noch als Zukunftsmusik. Generell lässt sich sagen, dass kleine Windkraftanlagen eine optimale Ergänzung zur Solarenergie darstellen. Sie erzielen ihre höchste Ausbeute bei Nacht sowie während der sonnenarmen Jahreszeiten Herbst und Winter und puffern auf diese Weise die schwächsten Phasen der Photovoltaik ab.
Bild © Pixelio, Henrik Gerold Vogel
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