Marketing mit Klimaschutzeffekt: Immer mehr Handelsketten stellen für ihre elektromobilen Kunden kostenlose Ladesäulen mit Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung. So entsteht aus der Imagepflege des Handels eine zweite öffentliche Ladeinfrastuktur. Drei prominente Beispiele für den Trend:

Lidl: Die Lade-Offensive
Der Discounter Lidl hat sich die Zielmarke gesetzt, noch in diesem Jahr das größte Ladenetz für Elektroautos im deutschen Lebensmitteleinzelhandel aufzubauen. Dafür sollen 400 Standorte mit kostenlos nutzbaren Ladestationen ausgestattet werden. Beim Neubau von Lidl-Filialen ist die Integration von Ladepunkten bereits obligatorisch, außerdem sind Stromtankstellen ein fester Bestandteil von Modernisierungen. Je nach Standort und Fahrzeugtyp, so das Versprechen der Handelskette, lasse sich ein E-Auto bereits in 30 Minuten mit Strom für bis zu 200 Kilometer betanken. So gesehen könnten sich fleißige Einkäufer in Zukunft ausschließlich und kostenlos im Lidl-Ladenetz bewegen, denn laut Ankündigung soll die maximale Fahrtstrecke zwischen zwei Lidl-Ladesäulen bald nicht mehr als 50 Kilometer betragen. Obendrein lockt auch die Lidl-Schwester Kaufland mit kostenlosem Autostrom. An 100 Standorten gibt es bereits Ladesäulen, bis Ende 2020 soll die Zahl verdoppelt werden.
Aldi: Der Vorreiter
Pionier in Sachen Supermarkt-Stromtankstelle war in Deutschland ebenfalls ein großer Discounter, nämlich Aldi Süd. Vor vier Jahren wurden die ersten Ladesäulen für E-Autos und -Bikes eröffnet. Inzwischen bietet Aldi Süd diesen Service an mehr als 80 Standorten an. Und das findet bei Kunden offenbar Anklang: Allein in Baden-Württemberg werden nach Angaben des Discounters pro Jahr über 23.000 Ladevorgänge verzeichnet.
Ikea: Der Spätzünder
Der Einrichtungskonzern Ikea – eine Marke, die sich traditionell gern grün gibt – hat die Stromtankstelle als Marktinginstrument überraschend spät entdeckt. Dann aber richtig: Über sechs Millionen Euro wurden investiert, damit Ikea-Kunden künftig während des Einkaufs kostenlosen Ökostrom zapfen können. Bei voller Auslastung der bundesweit 113 Ladestationen an Ikea-Standorten, so der Plan, könnten pro Monat rund 45.000 Elektroautos geladen werden.
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