Nachdem ich mich gestern an gleicher Stelle dem „Betanken“ von Elektroautos gewidmet habe, steht nun die zweirädrige Verwandtschaft im Blickpunkt: das E-Bike. Selbiges ist in der Mitte der Gesellschaft ohnehin deutlich präsenter als der elektromobile PKW und hat dabei nicht nur radelnde Renter in Rennsporttempo versetzt, sondern auch der Popularität des Fahrrads an sich einen deutlichen Schub verliehen. Es folgen sieben Fragen an das Herzstück der flotten Leezen – den E-Bike-Akku.
Was zeichnet einen hochwertigen E-Bike-Akku aus?
Lithium-Ionen-Batterien sind die modernsten und gängigsten Akkus für E-Bikes. Sie verfügen über eine hohe Energiedichte bei relativ geringem Eigengewicht – ein entscheidender Faktor beim Radfahren. Die leichtesten im Handel verfügbaren Lithium-Ionen-Akkus sorgen für etwa zweieinhalb Kilogramm an zusätzlichem Gewicht.
Wie viele Ladezyklen sind möglich?
Neben dem geringen Gewicht zeichnen sich Lithium-Ionen-Akkus auch durch eine hohe Lebensdauer aus. Selbst nach 500 Vollladungen verfügt solch ein Akku noch über eine hohe Kapazität von 60 bis 70 Prozent. Bei einem Test des ADAC im Herbst letzten Jahres verfügte ein E-Bike-Akku des Herstellers Bosch nach gut 1.500 Ladezyklen noch über 30 Prozent seiner ursprünglichen Kapazität. Der Akku hätte umgerechnet rund 57.000 Kilometer durchgehalten – eine Strecke, die eineinhalbmal um die Erde reicht.
Wie lang dauert der Ladevorgang?
Die Ladezeit ist sowohl abhängig von der Kapazität des Akkus als auch von der Ladeintensität: Kleinere Energiespeicher können bereits innerhalb einer halben Stunde halb „aufgetankt“ werden, während Akkus mit hoher Kapazität für eine Vollladung auch mal fünf Stunden oder länger ans Netz müssen.
Wie weit reicht eine Akkuladung?
Auch diesbezüglich gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn die Spannbreite ist groß. Weniger als 20 aber auch deutlich über 100 Kilometer sind mit einer Akkuladung theoretisch möglich. Einfluss auf die Reichweite haben zahlreiche Faktoren: die Unterstützungsstufe, das Fahrverhalten, der Luftwiderstand, das Fahrergewicht, der Reifendruck, das Terrain, die Steigung usw.
Wie lädt man richtig?
Moderne Lithium-Ionen-Akkus können in der Regel unabhängig von ihrem Ladezustand beliebig kurz geladen werden. Integrierte Management-Systeme schützen vor Überlastung, Unterbrechungen des Ladevorgangs schaden den Akkus ebenso wenig. Ein wichtiger Hinweis: E-Bike-Akkus dürfen ausschließlich mittels der dazugehörigen Ladegeräte aufgeladen werden, da andernfalls irreparable Schäden entstehen können. Der Ladvorgang sollte im Idealfall bei Zimmertemperatur erfolgen.
Was gilt es bei Pflege und Lagerung zu beachten?
E-Bike-Akkus sollten trocken, bei normaler Raumtemperatur und geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung aufbewahrt werden. Der ideale Ladezustand für die Lagerung liegt bei 30 bis 60 Prozent. Zum Schutz der Oberfläche und der elektronischen Komponenten sind sowohl Hochdruckreiniger als auch scharfe Reinigungsmittel zu vermeiden. Vor der Reinigung des E-Bikes sollte der Akku stets abgenommen werden. Auch die Steckerpole des E-Bikes sollten gelegentlich gesäubert und leicht gefettet werden. Wichtig für den Winterbetrieb: Kälte reduziert die Leistungsfähigkeit des Akkus. Bei Temperaturen unter null Grad ist es ratsam, den bei Raumtemperatur geladenen bzw. gelagerten Akku erst kurz vor Fahrtantritt in das E-Bike einzusetzen.
Wo kann man den Akku reparieren lassen oder entsorgen?
Moderne Lithium-Ionen-Akkus sind komplexe, fein abgestimmte Systeme. Ein defekter Akku muss deshalb in fast jedem Fall ausgetauscht werden. Händler können einen Defekt mittels Diagnosetools ermitteln. Ist der Akku tatsächlich irreparabel, kümmert sich der Fachhandel um eine umweltgerechte und kostenlose Entsorgung über das „Gemeinsame Rücknahmesystem Batterien“. Es soll unter anderem sicherstellen, dass wertvolle Ressourcen zurück in den Rohstoffkreislauf gelangen.
Linktipp: Kathrin Hoffmann berichtet im Energieblog Climate-KIC über das Startup eBikeFINDER.
Bild © Pixelio, Dieter Schütz
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