In Deutschland wird die E-Mobilität hauptsächlich über finanzielle Anreize gefördert. Bei einer batterieelektrischen PKW-Quote von weniger als 0,2 Prozent muss die Zwischenbilanz allerdings lauten: Die gerade verlängerte Kaufprämie allein bringt E-Autos offenbar nicht aus der Nische. Wie aber lässt sich die elektromobile Verkehrswende effektiver fördern? Ein Blick über den nationalen Tellerrand gibt Antworten.

Greenpeace-Studie vergleicht Förderinstrumente
Eine von Greenpeace beauftragte Studie des Berliner Umweltforschungsinstituts Ecologic stellt aktuell fest: Es gibt deutlich wirksamere Fördermethoden als den deutschen Weg einer eindimensionalen Kaufprämie für Elektroautos. Eine feste E-Quote für Hersteller, ein dichtes Ladenetz und ein verbindliches Enddatum für Diesel- und Benzinmotoren würden die klimafreundliche Verkehrswende deutlich wirksamer beschleunigen. Die Studie hat zehn gegenwärtig in verschiedenen Ländern eingesetzte Förderinstrumente und deren Erfolge unter folgenden Gesichtspunkten verglichen: Wie leicht können Regierungen die Maßnahmen umsetzen? Wie viel bringen sie für den Ausbau der E-Mobilität und die Verkehrswende insgesamt? Was kosten sie Staat und Steuerzahler?
Laut Studie lassen sich E-Autos durch Kaufprämien zwar sinnvoll, aber auch vergleichsweise teuer fördern. Um die finanzielle Belastung für den Staat zu begrenzen, schlagen die Experten begleitende Maßnahmen vor, die in anderen Ländern bereits praktiziert werden. So unterstützt Norwegen den elektromobilen Umstieg unter anderem mit Steuererleichterungen, in Kalifornien gilt eine feste E-Quote und in Großbritannien und weiteren Staaten wird eine verbindliche Abkehr vom Verbrennungsmotor diskutiert. Dies sind mögliche Wege der Förderung von Elektroautos:
- Elektroauto-Quote für die Autoindustrie
- Verbot von Verbrennungsmotoren
- Kaufprämien für Elektroautos
- Steuervergünstigungen beim Kauf und Betrieb von Elektroautos
- Kostenlose Parkplätze für Elektroautos
- Öffnung von Busspuren für Elektroautos
- Förderung der Ladeinfrastruktur
Fazit: Die Mischung machts
Laut Analyse hat sich in Ländern mit besonders hoher E-Auto-Quote ein Mix aus verschiedenen Förderinstrumenten als erfolgreich erwiesen. So lässt sich die Wirkung von Kaufanreizen beispielsweise durch eine gleichzeitige Benachteiligung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor gezielt steigern. In Norwegen und Frankreich gehen Steuererhöhungen auf umweltschädliche Autos schon heute Hand in Hand mit Steuerbefreiungen für Elektroautos. Dadurch werden einerseits nachhaltige Kaufentscheidungen belohnt, anderseits generiert der Staat automatisch Finanzmittel für seine Förderausgaben.
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