Nicht nur bei der Reichweite pro Ladung bzw. Tankfüllung hinken Elektroautos konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bislang hinterher, auch das bundesweite Ladesäulen-Netz kann sich noch keinem Vergleich mit der hiesigen Tankstellen-Landschaft stellen. Das muss sich ändern, denkt vor allem die Bundesregierung mit ihren ambitionierten Ausbauzielen in Sachen Elektromobilität und kurbelt deshalb die große Ladesäulen-Offensive an.
SLAM: 600 zusätzliche Stromtankstellen bis 2017
Innerhalb der kommenden zwei Jahre will die Bundesregierung über das Forschungsprojekt „SLAM“ (Schnellladenetz für Achsen und Metropolen) deutschlandweit 600 zusätzliche Ladesäulen schaffen, um künftig auch Langstreckenfahrten mit E-Mobilen unkomplizierter zu gestalten. An den geplanten Ladepunkten, die den europäischen Steckerstandard CCS unterstützen, sollen die Batterien von Elektroautos in weniger als einer halben Stunde zu etwa 80 Prozent geladen werden können. Darüber hinaus soll SLAM einheitliche und nutzerfreundliche Zahlmethoden, beispielsweise per Kreditkarte oder Smartphone, etablieren und bereits laufende Pilotprojekte zur Ladeinfrastruktur mit ins Boot holen. Automobilherstellern, Energieversorgern, Forschungseinrichtungen und Kommunen steht das Projekt für Beteiligungen offen, um gemeinsam eine Art Leitmodell für den weiteren Ausbau der Elektromobilität in Deutschland zu schaffen.
400 neue Ladesäulen für Berlin
Gleichzeitig wurde bekannt, dass ein Unternehmenskonsortium bis zum kommenden Jahr 400 neue Ladepunkte in der Bundeshauptstadt aufbauen wird, die dem sogenannten „Berliner Modell“ entsprechen. Selbiges verfolgt die Zielsetzung einer vereinheitlichten Ladeinfrastrukur. Unabhängig vom jeweiligen Betreiber erhalten die Ladesäulen ein einheitliches Design und werden im Hinblick auf Anmeldung, Nutzung und Zahlweise standardisiert. Zudem verpflichten sich die Stromtankstellen-Betreiber beim Berliner Modell vertraglich, ausschließlich Ökostrom mit Herkunftsnachweis anzubieten. An den 400 neu entstehenden Ladepunkten werden E-Mobilisten beispielsweise den zertifizierten Ökostrom der Düsseldorfer NATURSTROM AG beziehen.
Bild © Pixelio, Kurt F. Domnik
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