Im Herbst jedes Jahres wird die Höhe der EEG-Umlage zur Finanzierung der deutschen Energiewende für das Folgejahr festgelegt. Von 2014 auf 2015 sank die von allen Privathaushalten und einem Großteil der gewerblichen Verbraucher über den allgemeinen Strompreis entrichtete Umlage erstmals leicht. Eine von der Initiative Agora Energiewende in Auftrag gegebene Studie des Freiburger Öko-Instituts prognostiziert nun, wie sich die EEG-Umlage innerhalb der nächsten zwanzig Jahre, also bis 2035, entwickeln könnte. Stand jetzt: Ab den frühen 2020er Jahren, so die Annahme, wird die Umlage kontinuierlich sinken.
Günstiger Strom ab den 2020ern
Unter der Voraussetzung, dass das gesetzlich festgelegte Ausbautempo der Energiewende beibehalten wird, soll Strom der Prognose zufolge im Jahr 2035 nicht mehr kosten als heute, wohingegen der Anteil erneuerbarer Energien dann doppelt so hoch sein soll wie momentan. Dafür würden laut Studie in erster Linie Windkraftanlagen an Land sorgen, gefolgt von der Offshore-Windenergie und der Photovoltaik. Die EEG-Umlage werde ab dem Jahr 2023 spürbar sinken, weil zu ebendiesem Zeitpunkt die teuren Anlagen aus den Anfangsjahren des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ihren Anspruch auf Vergütung verlieren. Zudem sei anzunehmen, dass moderne Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung, die bereits heute kostengünstig Strom produzieren, zukünftig noch effizienter werden.
Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf dem aktuellen Niveau von 6,2 Cent pro Kilowattstunde Strom verbleiben wird. In den Folgejahren müssten die Verbraucher jedoch mit einem zwischenzeitlichen Anstieg um ein bis zwei Cent pro Kilowattstunde rechnen. Ursächlich dafür sei vor allem der aktuell in Schwung kommende Ausbau der vergleichsweise teuren aber für die Energiewende unerlässlichen Offshore-Windkraft. Zwischen den Jahren 2023 und 2035 werde die Umlage dann um zwei bis vier Cent sinken und letztlich unter das heutige Niveau fallen. Im Berliner Denklabor Agora Energiewende ist man davon überzeugt, dass die große Strompreisexplosion im Zuge des Ausbaus erneuerbarer Energien schon bald der Vergangenheit angehört. Vielmehr komme nun der Lohn der anfänglichen Mühen in Sicht.
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