Im vergangenen Jahr stand der deutsche Strommix mehr denn je im Zeichen erneuerbarer Energien. Erstmals überflügelten Sonne, Wind, Wasser und Biomasse die Braunkohle als wichtigsten Energieträger der Bundesrepublik. Angesichts des fortschreitenden Atomausstiegs bilden fossile Quellen jedoch nach wie vor eine tragende Säule der heimischen Energieerzeugung.
Erneuerbare Energien überholen Braunkohle
Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) betrug der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung Deutschlands im vergangenen Jahr 25,8 Prozent und lag damit um knappe 0,2 Prozent über dem Serienersten der letzten Jahre, der Braunkohle. Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch lag 2014 laut Daten des BDEW sogar bei 27,3 Prozent – Grund sind die hohen Stromexporte Deutschlands im letzten Jahr. Die wichtigste regenerative Energiequelle im hiesigen Strommix war mit 8,4 Prozent die Onshore-Windenergie. Sie lieferte im Jahresverlauf ganze 51,2 Milliarden Kilowattstunden Strom. Der Anteil der Offshore-Windkraft hinkt mit 0,2 Prozent und 1,2 Milliarden Kilowattstunden noch deutlich hinterher, allerdings ist bereits 2015 durch die Netzanbindung diverser Windparks auf See eine deutliche Steigerung zu erwarten. Die Photovoltaik steigerte sich durch ein Wachstum von gut einem Prozent auf einen Anteil von 5,8 Prozent am deutschen Strommix, das Niveau von Biomasse und Wasserkraft blieb mit 8,0 bzw. 3,4 Prozent weitgehend stabil.
Trotz der von Jahr zu Jahr steigenden Anteile erneuerbarer Energien schlummert im deutschen Strommix noch immer ein hohes Potenzial für Klimaschutz und CO2-Minderung. Ursache sind die nach wie vor massiven Anteile fossiler Energieträger, insbesondere der Braunkohle. Der Zuwachs der Erneuerbaren ging 2014 vor allem auf Kosten der Stromerzeugung durch Erdgas und Steinkohle, die nunmehr bei 9,6 bzw. 18,0 Prozent liegen. Und auch die Kernkraft, aktuell bei 15,9 Prozent, spielt angesichts der schrittweisen Stilllegung der deutschen Meiler eine immer geringere Rolle. Die besonders CO2-intensive Stromproduktion aus Braunkohle bewegt sich hingegen seit Jahrzehnten auf konstant hohem Niveau.
Grafik © Agentur für Erneuerbare Energien
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