Netzausbau: Bayern will Stromtrasse auslagern

Netzausbau: Bayern will Stromtrasse auslagern

18.05.2015 | Energienachrichten

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat im anhaltenden Streit der Bundesländer um den Bau zusätzlicher Stromtrassen eine neue Variante ins Spiel gebracht, die für die benachbarten Länder unmittelbare Folgen hätte. Wie die "Rundschau" des Bayerischen Fernsehens berichtet, wolle Aigner die geplante Stromautobahn "SuedLink" nach Westen verschieben. Damit würde die Trasse statt durch Bayern hauptsächlich durch Baden-Württemberg und Hessen führen.

Angesichts Aigners Vorstoß zur Verlegung der Stromtrasse äußert sich der Fraktionsvorsitzende der bayerischen Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, wie folgt: "Der Vorschlag ist weder neu noch besonders originell. Er wurde vor einem Vierteljahr schon einmal von CSU-Ministerpräsident Seehofer ins Spiel gebracht. Im Kern enthält er die Aussage: "Wir hätten schon gerne den sauberen Windstrom aus Norddeutschland in Bayern - aber bitte ohne Leitungen." Diese "Wasch-mir-den-Pelz-aber-mach-mich-nicht-nass-Mentalität" ist bei einem gemeinsamen Jahrhundertprojekt wie dem Atom- und Kohleausstieg und der Umstellung der deutschen Stromversorgung auf Wind und Sonne nicht angebracht."

Gerade das wirtschaftsstarke Bayern, so Hartmann, sei auf eine sichere Energieversorgung angewiesen. Diese über eine "Stromzapfstelle" in Baden-Württemberg sicherstellen zu wollen und die Diskussion mit den Bürgern über einen sinnvollen Netzausbau für das Gelingen der Energiewende auf andere Bundesländer abzuwälzen, halte er für würdelos und für eine Schande für Bayern.

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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