RWE-Betriebsräte und Gewerkschaften kämpfen für Kohle

RWE-Betriebsräte und Gewerkschaften kämpfen für Kohle

24.03.2015 | Energienachrichten

Mit Empörung haben die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, ver.di sowie die Betriebsräte des Energiekonzerns RWE auf die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums reagiert, den Klimaschutz in Deutschland zu Lasten der Kohleindustrie zu intensivieren.

"An der Kohle hängen allein in Nordrhein-Westfalen zigtausende qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze. Bei RWE, bei Auftragnehmern und bei stromintensiven Unternehmen. Mit den Plänen würden Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft ohne Sinn und Verstand zerstört. Zudem gingen Steuereinnahmen, die das Land dringend benötigt, unwiederbringlich verloren", so Dieter Faust, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der RWE Power.

Die Arbeitnehmervertreter bezweifeln, dass die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel geplanten Einschnitte bei der Kohlekraft die gewünschten Auswirkungen auf den Klimaschutz haben würden. So bliebe die CO2-Menge im europaweiten Emissionshandel trotz Kraftwerks-Stilllegungen in Deutschland unverändert - die Emissionen würden lediglich ins Ausland verlagert. Auch seien deutlich negativere Auswirkungen auf den Strompreis zu erwarten als vom Bundeswirtschaftsministerium prognostiziert.

Für die Arbeitnehmervertreter stehe außer Frage, dass sich der Stromsektor wie alle anderen Bereiche in den Dienst des Klimaschutzes stellen müsse, so Dieter Faust: "Auch künftig wollen wir weiter zum Klimaschutz und zum Gelingen der Energiewende beitragen. Aber Energiewende heißt für uns: Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit. Wer so einseitig auf den Klimaschutz setzen will wie das Bundeswirtschaftsministerium, der riskiert nicht nur leichtfertig Tausende Jobs und Strukturbrüche, sondern auch eine sichere und bezahlbare Stromversorgung."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

Klimasünder

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