Gutachten zum Netzausbau rät von Smart Metering ab

Gutachten zum Netzausbau rät von Smart Metering ab

15.09.2014 | Energienachrichten

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat am Freitag die Ergebnisse des Gutachtens "Moderne Verteilernetze für Deutschland" veröffentlicht. Im Rahmen der Studie wurden der anstehende Um- und Ausbaubedarf der Verteilnetze sowie das Potenzial intelligenter Netztechnologie untersucht. Die Verfasser des Gutachtens kommen zu dem Schluss, dass der Netzausbau in Deutschland zunehmend durch einen Mix aus konventionellen und intelligenten Netztechnologien gestaltet werden müsse. Hingegen könne die Steuerung der Verbraucherlast den Netzausbau nicht nennenswert reduzieren.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat die Ergebnisse der vorliegenden Studie als eine klare Absage an den flächendeckenden Rollout von intelligenten Stromzählern in deutchen Haushalten bewertet. Diese Einschätzung decke sich weitestgehend mit dem Standpunkt des Verbandes. Der VKU plädiert dafür, sich bei der Einführung von Smart Metern auf die Mittel- und Großabnehmer, das heißt auf Industrie und Gewerbe, zu konzentrieren. Dies würde lediglich rund zwei Millionen Zählpunkte betreffen, die aber zwei Drittel des gesamten Stroms auf der Ebene der Verteilnetze beziehen.

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck: "Die Kosten für einen Rollout über die mehr als 40 Millionen Haushalte wären volkswirtschaftlich nicht zu vertreten. Die heute vorgestellte Studie zeigt, dass der Rollout mit Augenmaß vorangetrieben werden muss und dass dringender Novellierungsbedarf des Regulierungsrahmens besteht. Ich hoffe, dass das Bundeswirtschaftsministerium den Worten der Studienleiter nun auch endlich Taten folgen lässt."

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Björn Katz, Redaktion StromAuskunft

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