Solarwärme: Branche beklagt schleppendes Wachstum

Solarwärme: Branche beklagt schleppendes Wachstum

26.02.2019 | Energienachrichten

Die Zahl der Solarthermieanlagen in Deutschland ist 2018 um rund 71.000 gestiegen - ein Rückgang von etwa 7.000 Neuanlagen im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind bundesweit etwa 2,4 Millionen Solarwärmeanlagen installiert. Dies teilen der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) aktuell mit.

Solarwärmeanlagen nutzen Sonnenenergie, um Raumwärme und Warmwasser zu liefern. In energetisch optimierten Neubauten kann die Solarthermie mehr als die Hälfte des Wärmebedarfs decken. Zudem lässt sich die Technik mit nahezu jedem anderen Wärmeerzeuger kombinieren - von der Holzheizung über die Wärmepumpe bis hin zum Gasbrennwertkessel.

Der staatliche Zuschuss für eine solare Heizungsmodernisierung im Eigenheim beträgt in der Regel 3.600 Euro, mindestens aber 2.000 Euro. Wird die Anlage ausschließlich zur Warmwasserbereitung eingesetzt, beläuft sich der Förderbonus auf mindestens 500 und maximal 2.000 Euro. Dies gilt jedoch ausschließlich für Bestandsgebäude, im Neubau werden Solarwärmeanlagen derzeit nicht staatlich gefördert.

"Solarheizungen sind populär, weil sie sich mit nahezu allen anderen Heizsystemen kombinieren und unkompliziert nachrüsten lassen. Trotzdem wächst die Zahl der Solarwärmeanlagen nicht im gewünschten Maße", beklagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Bei zu vielen Neubauten und Heizungssanierungen bleibt die Kraft der Sonne ungenutzt. Staatliche Förderprogramme sind oft unbekannt und weisen Lücken auf." BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke ergänzt: "Die Kombination von effizienter Heiztechnik und Solarthermie ist eine lohnende Investition. Gegenüber einer Altanlage lassen sich Energieeinsparungen von bis zu 40 Prozent realisieren. Dies macht sich nicht nur finanziell bemerkbar, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz." BSW und BDH fordern daher übereinstimmend eine Verbesserung der Anreize.


© 2019 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz


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