Strommix der EU zu einem Drittel erneuerbar

Strommix der EU zu einem Drittel erneuerbar

05.02.2019 | Energienachrichten

Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix der EU ist im vergangenen Jahr um zwei Prozentpunkte auf 32,3 Prozent gestiegen. Diese Zahlen liefert der "Jahresbericht 2018 zum Stromsystem der Europäischen Union", den die Thinktanks Agora Energiewende (Deutschland) und Sandbag (Großbritannien) vorgelegt haben.

Die wichtigsten Entwicklungen laut Bericht: Neue Wind-, Solar- und Biomassekraftwerke verdrängten die Steinkohle aus dem europäischen Strommix - vor allem in Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Die EU-weite Kohleverstromung sank 2018 um sechs Prozent und lag damit um 30 Prozent unter dem Niveau von 2012. Der Unterschied zwischen der Nutzung von Steinkohle und der von Braunkohle ist allerdings groß.

Anders als die Steinkohleverstromung sank der Einsatz von Braunkohle 2018 lediglich um drei Prozent. Auf Deutschland entfiel dabei fast für die Hälfte der EU-weiten Braunkohleverstromung. Die andere Hälfte verteilt sich auf Polen, Tschechien, Bulgarien, Griechenland, Rumänien und Slowenien. Allesamt Länder, die nur geringe Zuwächse bei erneuerbaren Energien verzeichnen.

"Europa beweist, dass der Ersatz der Kohleverstromung durch erneuerbare Energien der schnellste Weg ist, um den Treibhausgasausstoß zu senken. In nur sechs Jahren, zwischen 2012 und 2018, sind die jährlichen CO2-Emissionen der europäischen Kohlekraftwerke um 250 Millionen Tonnen gesunken, ohne dass die Emissionen von Erdgaskraftwerken gestiegen sind. Allerdings ist die Entwicklung je nach Kohleart unterschiedlich: Der größte Teil der Verminderung entfällt auf Steinkohle, Braunkohle spielt kaum eine Rolle. Wir sehen zudem, dass sich der Ausstieg aus der Steinkohle in Europa beschleunigt, während der Ausstieg aus der Braunkohle erst am Anfang steht", bilanziert Dave Jones, Autor der Studie und Analyst bei Sandbag.


© 2019 Redaktion StromAuskunft.de, Björn Katz

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