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Studie: Strompreise in Deutschland

16.01.2019 | Energienachrichten

Vergleichende Analyse der Strompreise für rund 6.400 Städte in Deutschland

Was kostet Strom in Deutschland? Wie haben sich die Strompreise in den letzten Jahren entwickelt? Kostet Strom im Osten mehr als im Westen? Ist Strom in München günstiger als in Leipzig? Wie viel lässt sich durch einen Stromanbieterwechsel sparen?

Das Verbraucherportal StromAuskunft.de erfasst tagesaktuell die Strompreise in knapp 6.400 Städten und Gemeinden Deutschlands. Die Ergebnisse wurden jetzt für die neue Studie »Strompreise in Deutschland« ausgewertet, analysiert und grafisch aufbereitet.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Strompreisstudie 2019:

  • Die Strompreise steigen 2019 erstmals seit fünf Jahren wieder deutlich an

  • In Ostdeutschland ist Strom nach wie vor teurer als in Westdeutschland

  • Es gibt große regionale Unterschiede beim Strompreis

  • Der Wechsel des Stromanbieters lohnt sich

Strompreise im Januar 2019

Tarif Strompreis
lokaler Versorger / Grundversorger 32,00 Cent pro kWh
günstigster Ökostromtarif* 26.49 Cent pro kWh
günstigster Alternativtarif* 26,16 Cent pro kWh

Tabelle: Strompreise in Deutschland, Durchschnittswerte bei einem Jahresverbrauch von 3500 kWh. © 2019 StromAuskunft.de

Strompreisvergleich Ersparnis
Ersparnis bei einem Stromanbieterwechsel* 204,46 Euro

Tabelle: Strompreisvergleich, Preisunterschied bei einem Jahresverbrauch von 3500 kWh. © 2019 StromAuskunft.de

1. Die Strompreise steigen 2019 erstmals seit fünf Jahren wieder deutlich an

In Deutschland kostet eine Kilowattstunde Strom für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh in der lokalen Grundversorgung laut unseren eigenen Berechnungen aktuell 32,0 Cent. Beim durchschnittlichen Strompreis für das Jahr 2019 gehen wir davon aus, dass dieser erstmals über 30 Cent pro kWh liegt.

2013 lag der durchschnittliche Strompreis in Deutschland bei 28,8 Cent und hat sich binnen fünf Jahren bis zum Stand von 29,4 Cent in 2018 nur gering verändert. Erst in diesem Jahr ist mit einer Verteuerung von mehr als einem Cent pro Kilowattstunde wieder ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen.

Ursache: Der staatliche Anteil am Strompreis ist unverändert hoch. Gleichzeitig sind die Beschaffungskosten der Energieversorger nach einem mehrjährigen Tief zuletzt gestiegen.

2. In Ostdeutschland ist Strom teurer als in Westdeutschland

Für die aktuelle Studie haben die Tarifexperten von StromAuskunft.de die Strompreise von rund 6400 Städten und Gemeinden in Deutschland analysiert und in Form einer Karte, dem Strompreis - Atlas für Deutschland, visualisiert. In der Darstellung sind die aktuellen monatlichen Strompreise von rot (teuer) bis grün (günstig) eingefärbt, so dass die regionalen Preisunterschiede auf einen Blick ersichtlich werden. Dr. Jörg Heidjann, Leiter der Studie, fasst die Kernerkenntnis zusammen: »Ein Blick auf die Karte reicht und man sieht deutlich, dass die Strompreise in Ostdeutschland generell höher sind als im Westen.«

Strompreis - Atlas

3. Es gibt große regionale Unterschiede beim Strompreis

Stromkosten für alle Bundesländer in Deutschland

Stand: 16.01.2019 09:30 Uhr

Hinweis zur Berechnung der Ersparnis
Die mögliche Ersparnis wird in Bezug zu dem Tarif des lokalen Anbieters berechnet. Falls es sich bei dem Vergleichstarif um einen Grundversorgungstarif handelt, wird Ihnen gesetzlich für diesen Tarif eine Kündigungsfrist von 2 Wochen garantiert.

Insgesamt zeigen die ausgewerteten Daten große regionale Unterschiede bei den Strompreisen in Deutschland. Während Strom in Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vergleichsweise günstig ist, werden Haushalte in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wesentlich stärker belastet. Aufgrund der hohen Netzkosten durch die teure Anbindung der Windkraft im Zuge der Energiewende kommt Schleswig-Holstein eine Sonderstellung zu – hier ist Strom bundesweit am teuersten.

Die Preisstudie belegt: Aktuell zahlt ein Musterhaushalt aus Mecklenburg-Vorpommern mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh in der Grundversorgung jährlich 164 Euro mehr für Strom als ein vergleichbarer Haushalt in Bremen.

Strompreisvergleich für Großstädte in Deutschland

Betrachtet man die Grundversorgungstarife in den 20 größten Städten Deutschlands, so ergibt sich folgendes Bild: Besonders teuer ist Strom derzeit in Frankfurt am Main, Stuttgart und Duisburg. Die in der Relation günstigsten Strompreise zahlen Verbraucher in Düsseldorf, Bonn und Bremen. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh kommt in Frankfurt am Main auf eine Stromrechnung von 1.187 Euro, in Düsseldorf sind es 981 Euro. Zwischen der teuersten und der günstigsten Großstadt tut sich also eine Preisschere von 206 Euro auf.

Hauptursache für das zum Teil massive regionale Preisgefälle sind unterschiedlich hohe Netzentgelte. Die Netzgebühren machen inzwischen mehr als ein Viertel des Strompreises für Privathaushalte aus und fallen im Norden und Osten Deutschlands deutlich höher aus als im Westen, und belasten ländliche Gegenden zudem stärker als Metropolregionen. Berechnungsgrundlage für die Netzentgelte sind unter anderem Investitionen in den Netzausbau, die vor allem in Nord- und Ostdeutschland anfallen. Darüber hinaus spielt auch der lokale Wettbewerb unter den Stromanbietern eine zentrale Rolle bei der Preisgestaltung.

4. Der Wechsel des Stromanbieters lohnt sich

StromAuskunft.de hat für die vorliegende Studie auch das Sparpotenzial für Verbraucher bei einem Stromanbieterwechsel vom Grundversorger zur günstigsten vor Ort verfügbaren Alternative analysiert. Ergebnis: Ein Stromanbieterwechsel lohnt sich fast immer. Insbesondere Haushalte, die Strom über die lokale Grundversorgung beziehen, profitieren vom Wechsel. Im bundesweiten Durchschnitt ist für einen Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh bei einem Wechsel aus der Grundversorgung derzeit eine Ersparnis von 195 Euro möglich.

Ein erneuter Blick auf Deutschlands Großstädte zeigt: In Frankfurt am Main spart der oben genannte Musterhaushalt durch einen Stromanbieterwechsel momentan 235 Euro pro Jahr. In Hamburg liegt die mögliche Erparnis bei 240 Euro, in München sind es 286 Euro und in Berlin 304 Euro.

Das hohe Sparpotenzial begründet sich allerdings nicht allein durch günstige Kilowattstundenpreise. »Versorger zahlen häufig einen hohen Neukundenbonus, wenn Verbraucher ihren Stromanbieter wechseln. Damit ist die Ersparnis im ersten Vertragsjahr besonders hoch. Wer regelmäßig wechselt, spart also am meisten«, erklärt Dr. Jörg Heidjann.

 

Pressekontakt:

Heidjann GmbH
Dr. Jörg Heidjann
Nottebohmstraße 6
48145 Münster
Tel.: 0251 1332690
E-Mail: heidjann@stromauskunft.de
Internet: www.stromauskunft.de

Anmerkung für Journalisten und Online Redaktionen:
Sämtliche Grafiken sowie der interaktive Atlas können unter Angabe der Quelle kostenlos in einen redaktionellen Beitrag integriert werden. Alle Informationsmaterialien zur Studie »Strompreise in Deutschland« sind auf der Webseite https://www.stromauskunft.de/strompreise/ hinterlegt und als PDF unter https://www.stromauskunft.de/media/heidjann/documents/strompreise-in-deutschland.pdf verfügbar.


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