Laut internationalem Ranking des Global Wind Energy Council (GWEC) sind die unangefochtenen Top drei der weltweiten Windenergie China, die USA und Deutschland. Durch ihr Engagement und das vieler aufstrebender Länder, deren Regierungen derzeit gute Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien schaffen, ist die global installierte Windkraft-Leistung inzwischen sogar größer als die der Kernenergie.
Windkraft-Boom in Kanada, Mexiko und Südafrika
Das Thema Windenergie nimmt rund um den Globus immer mehr an Fahrt auf. Zahlreiche Nationen treiben den Ausbau voran, weil die Technologie ebenso kostengünstig wie ausgereift ist. Beispiel Kanada: Bislang auf Platz sieben des GWEC-Ranking liegend, wuchs Kanadas Windkraft in den vergangenen fünf Jahren per anno um mehr als 20 Prozent und deckt heute geschätzte fünf Prozent des dortigen Energiebedarfs. Hinzu kommen die Pläne der neugewählten Regierung Kanadas, knapp vier Milliarden Euro in die Bekämpfung des Klimawandels zu investieren – darunter vor allem in Maßnahmen zum Ausbau erneuerbarer Energien.
Auch in Mexiko – aktuell auf Rang 18 im internationalen Windkraft-Vergleich – vollzieht sich eine rasante Entwicklung: Seit 2013 wird der mexikanische Strommarkt schrittweise liberalisiert, wodurch eine bislang nicht gekannte Investitionsfreudigkeit entfesselt wurde. im vergangenen Jahr gewann Mexiko mehr als 700 Megawatt an Windenergie hinzu und kam damit auf eine Gesamtkapazität von rund 3.000 Megawatt, was einem Anteil von knapp fünf Prozent am Energiemix des Landes entspricht. Experten erwarten für 2016 weitere 800 Megawatt und sehen Mexiko bis zum Jahr 2022 bei einer Windkraftleistung von 15.000 Megwatt. Zum Vergleich: Großbritannien, Sechstplatzierter des Windenergie-Rankings, stellt aktuell rund 11.000 Megawatt Windkraftleistung.
Rapide wächst derzeit auch Südafrikas Windbranche. Zwar versteckt sich das Land mit rund 740 Megawatt installierter Windenergie und einem Anteil von etwa 2,5 Prozent am gesamten Strommix im GWEC-Ranking momentan noch unter „Sonstige“. Doch bis 2020 strebt Südafrika eine Erhöhung der inländischen Windkraftleistung auf 6.000 Megawatt an – und wird es auch erreichen, sagt unter anderem der deutsche Technologieriese Siemens, zu dessen weltweiten Windprojekten auch Anlagen in Südafrika gehören.
„Über Kanada, Mexiko und Südafrika hinaus wären noch zahlreiche weitere Nationen zu nennen, deren Bestrebungen zum Ausbau von Windenergie enorm sind“, kommentiert Jan Rispens, Geschäftsführer des Clusters Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster), den Stand der Dinge. „Sie stehen exemplarisch für eine weltweite Branche im Aufbruch, die – so zeigt es sich immer wieder – den Rückhalt der jeweiligen Regierung braucht. Die Windenergietechnologie selbst ist dabei so ausgereift und kostengünstig, dass in vielen der globalen Märkten der Windenergieausbau mehr und mehr zum Selbstläufer wird.“ Rispens richtet in diesem Zusammenhang auch einen gezielten Seitenhieb gegen die von der Bundesregierung verhängten Ausbaukorridore: „Während global die Windmärkte in Schwung kommen, sollte Deutschland den Stellenwert seines innovativen Heimatmarktes für Windenergie nicht aus den Augen verlieren. Es gilt Kurs zu halten.“
Linktipp: Der Beitrag „Mythen und Wahrheiten der Windenergie“ von Sonnenflüsterer Erhard Renz
Bild © Pixelio, Hilke Pantel
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