Haushalte können je nach Größe und Region durch einen Anbieterwechsel zum Teil mehrere hundert Euro an jährlichen Stromkosten sparen – insbesondere solche, die sich noch in einem zumeist unverhältnismäßig teuren Grundversorgungstarif befinden. Trotzdem bezieht aktuell nur jeder vierte Haushalt seinen Strom von einem überregionalen Anbieter, wie Statistiken der Bundesnetzagentur besagen. Und während das deutschlandweite Sparpotenzial generell hoch ist, fällt die konkrete Wechselquote der Bundesländer höchst unterschiedlich aus.
Rheinland-Pfälzer sind fleißigste Wechsler
Eine Verivox-Studie, die die Häufigkeit der Stromanbieterwechsel im Jahr 2015 aufgeschlüsselt nach Bundesländern untersucht hat, kommt zu dem Ergebnis, dass die deutsche Wechselfreudigkeit keineswegs gleichmäßig verteilt ist. Die konkrete Quote hat man dazu mittels eines Indexes visualisiert, bei dem der Wert von 100 Punkten dem gesamtdeutschen Durchschnitt entspricht. Der Vergleich der Bundesländer zeigt: Den höchsten Indexwert erreicht Rheinland-Pfalz mit 129 Punkten, gefolgt von Niedersachsen mit 118, Nordrhein-Westfalen mit 108 und Hessen mit 106 Punkten. Der Westen der Republik präsentiert sich also besonders wechselfleißig. Ein ganz anderes Bild bieten die östlichen und südlichen Landesteile. Mecklenburg-Vorpommern ist mit einem Indexwert von 79 quasi Wechselwüste und auch Sachsen-Anhalt und Bayern kommen nicht über einen Punktestand von 81 hinaus. Absolutes Schlusslicht ist Bremen mit dem schnapszahligen Indexwert 66.
Das regionale Strompreisniveau spielt im Hinblick auf die Wechselquote der Bundesländer natürlich eine gewisse Rolle. Während die Analysten im wechselfreudigen Rheinland-Pfalz ein vergleichsweise hohes Sparpotenzial am Markt feststellten, können die wechselmüden Bremer durch Tarifalternativen tatsächlich weniger sparen als Haushalte in anderen Regionen. Trotzdem konnte keine flächendeckende Korrelation zwischen Preis und Wechselquote diagnostiziert werden. Neben dem reinen Kostenfaktor spielen zweifelsohne auch Kriterien wie die Zufriedenheit mit dem örtlichen Versorger, dessen Reputation und Service eine entscheidende Rolle. Demgegenüber scheint das Argument Kostenersparnis nicht selten zu verblassen.
Bild © Pixelio, Dieter Schütz
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